Wir haben mit sechs Kinder aus unseren Erziehungshilfen einen tollen Ausflug zum Reiterhof gemacht, der viele Eindrücke hinterlassen hat.
Nach der Ankunft auf dem Gestüt gab es im Reiterstübchen erstmal eine Einführung, bei der auch die Kinder ihr Wissen über Pferde mitteilen konnten. Erstaunlich, wieviel davon bereits vorhanden war und wie stolz sie darauf waren, dieses Wissen teilen zu können!
Anschließend ging es mit Stallbesitzerin Britta und ihren fünf Helferinnen, alle Reitschülerinnen des Hofes, zu den Weiden. Einmal aufgehalftert, wurden die Pferde in die Reithalle zum Putzen geführt. Der Respekt vor diesen großen Vierbeinern war den Kindern anzumerken. Selbst die lebhaftesten Kinder begleiteten diese langsam und mit Vorsicht. Jeder durfte „sein“ Pferd putzen. Die Augen der Kinder strahlten bei jeder Berührung des Pferdes, sie ließen sich von Ihnen beschnuppern und einige Male sah man, wie ein Kind sein Gesicht am Pferdebauch anlehnte und für einen Moment innehielt. Gerade für Kinder, die im sozial-emotionalen Bereich Auffälligkeiten zeigen, sind Tiere ein gutes Lernfeld, um Nähe zulassen zu können. Gut ausgebildete Therapiepferde zeigen kein aufdringliches Verhalten, sondern wahren die nötige Distanz, bleiben geduldig und nehmen jeden Menschen an, der es gut mit ihnen meint.
Nun wurde gesattelt, aufgetrenst und aufgesessen! Die Helferinnen immer nah dabei. Britta erzählte währenddessen von Eigenschaften der jeweiligen Pferde. Wir sahen glückliche Kinder, die sich den Bewegungen der Pferde anpassten und von ihnen tragen ließen und dabei großes Vertrauen entwickelten.
Die Kinder stellten nach einiger Zeit fest, dass Reiten schön, aber auch anstrengend ist und hungrig macht! Doch zuerst waren die Pferde dran, da mussten die eigenen Bedürfnisse hintenangestellt werden. Erst als die Pferde auf die Weide zurückgebracht waren, ging es ins Reiterstübchen zum gemeinsamen Schmaus, bei dem es viel zu erzählen gab und großartige Gespräche entstanden!
Wer nun glaubte, dass die Erschöpfung lange anhielt, hatte sich geirrt. Kaum erzählte Britta von der nun anstehenden Schatzsuche, waren alle wieder putzmunter!
Mit einer Schatzdose in der Hand, ging es raus auf den Hof. In der Dose lag ein Hinweis zum Fundort der nächsten Dose und ein Puzzleteil. Dabei wurde das Vorlesen vor einer Gruppe geübt. Der Wunsch, auch eine Dose in der Hand halten zu dürfen, war größer als die Sorge, nicht gut lesen zu können! Als alle Verstecke aufgespürt waren, wurde gemeinschaftlich das Puzzle zusammengelegt auf dem der Fundort des Schatzes zu sehen war. Wie gut die Kinder dieses Teamwork meisterten! Eine große Leistung für Kinder, die im Alltag Probleme im Zwischenmenschlichen aufweisen.
Den Abschluss bildete eine Treckerfahrt. Die Kinder tauten immer mehr auf, es wurde gesungen, gelacht und fröhlich herumgealbert. Es war ihnen nicht anzumerken, dass sich morgens noch alle fremd waren.
Zurück auf dem Hof, wollte jeder noch einmal in die Kabine des Treckers klettern und selbst am Steuer sitzen! Was für ein erhabenes Gefühl, aus dieser Höhe hinabblicken zu können! In Gedanken fuhr jeder eine Runde über den Hof.
Ein erlebnisreicher Tag für die Kinder!