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Psychoedukative Kurzgruppe für belastete Mütter mit Migrationshintergrund

„Von unseren Müttern haben wir gelernt zu schweigen…“

An insgesamt drei Terminen konnten die fünf Teilnehmerinnen der Gruppe die Erfahrung machen, wie hilfreich das Gegenteil sein kann – eben nicht zu schweigen und über Erlebtes zu sprechen. Alle Teilnehmerinnen hatten in ihrem bisherigen Leben extrem belastende, teils traumatische Erfahrungen gemacht, hatten einen Migrationshintergrund und sprachen arabisch als Erstsprache. Mit einer Ausnahme besuchten die Kinder der Frauen ein anderes Angebot des Wendepunktes (das „Sonnensammlerprojekt“), so dass schnell eine Vertrauensbasis entstand, die es den Frauen ermöglichte, sich zu öffnen.

Mit Unterstützung einer Sprachmittlerin vermittelten wir kultursensibel Wissen über mögliche psychische und psychosomatische Beschwerden als Reaktion auf traumatische Ereignisse. Wir gaben den Frauen die Möglichkeit, sich über das eigene Erleben und auch Bewältigungsversuche auszutauschen. Wir stellten verschiedene Strategien zur Emotionsregulation und Ressourcenaktivierung vor und übten u.a. gemeinsam eine Atem-/ Entspannungstechnik ein.

Wie auch bei den Kindern war ein wesentliches Ziel, Entlastung durch Wissensvermittlung zu schaffen und alltagspraktische Strategien an die Hand zu geben. Die Teilnehmerinnen erhielten Informationen über das Gesundheitssystem in Deutschland und weitere Hilfsangebote in der Region – bei allen war der Wunsch nach weiterer Unterstützung und einem längerfristigen Angebot deutlich. Zum Abschluss gestalteten die Teilnehmerinnen ein Windlicht mit einer individuellen positiven Selbstbekräftigung und einer „Hoffnungsblume“ als Symbol für den Glauben an eine positive Zukunft.

Die Dankbarkeit der Teilnehmerinnen und berührenden Rückmeldungen zeigten uns, wie wichtig und hilfreich ein derartiges Angebot ist – wir hoffen auf die Möglichkeit einer erneuten Durchführung.