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Martha und Heinz-Ulrich Grade-Stiftung unterstützt die Präventionsarbeit gegen sexuelle Gewalt mit 5.000 Euro

Über 15.500 Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch wurden im vergangenen Jahr bundesweit gemeldet – und das ist nur das sogenannte Hellfeld. Experten gehen davon aus, dass das Dunkelfeld vermutlich 18mal so groß ist.

Umso wichtiger ist die Präventionsarbeit, um Kinder und Jugendliche zu stärken und zu stützen. „Sexueller Missbrauch findet häufig im nahen Umfeld der Kinder und Jugendlichen statt. Das macht es für die Betroffenen besonders schwer, darüber zu reden und sich Hilfe zu holen. Es ist wichtig, den Kindern beizubringen, ihre eigenen Gefühle und Grenzen wahrzunehmen, und sie stark zu machen, damit sie sich trauen, sich an Vertrauenspersonen zu wenden“, erklärt Dirk Jacobsen, Geschäftsführer des Wendepunktes. „Wir freuen uns sehr, dass die Grade-Stiftung unsere Präventionsarbeit gegen sexuelle Gewalt auch in diesem Jahr wieder großzügig unterstützt. Dadurch können wir Projekte an Schulen durchführen, die sonst nicht möglich wären.“

Die Präventionsprojekte werden angeboten für Grundschulen in den 4. Klassen und für weiterführende Schulen in den 6. bis 8. Klassen. „Wir sprechen mit den Kindern und Jugendlichen altersgemäß viel über persönliche Grenzen, Gefühle, gute und schlechte Geheimnisse. Was ist ok – und welches Verhalten fühlt sich nicht gut an, wo darf ich nein sagen und wo kann ich mir Hilfe holen?“ Bianca Tietz ist Leiterin des Fachbereichs Prävention im Wendepunkt und führt mit ihrem Team die Projekte in den Klassen durch.

Im vergangenen Jahr haben sie 67 Projekte im Kreis Pinneberg angeboten, in diesem Jahr schon 32. Die Projekte werden begleitet durch ein Fachgespräch mit den Lehrkräften und einen Elternabend. Denn es ist wichtig, dass den Kindern und Jugendlichen Erwachsene zur Seite stehen, die ihnen zuhören, die aufmerksam sind und die sie stärken.

Die Angebote werden überwiegend durch freiwillige Zuschüsse einzelner Städte und Gemeinden im Kreis Pinneberg finanziert – die aber oft nicht ausreichen. Deshalb ist die Unterstützung durch Spenden wichtig.

Die Martha & Heinz Ulrich Grade-Stiftung hat seit ihrer Gründung im Jahr 2001 zahlreiche Projekte im Kreis Pinneberg gefördert, mit denen Kindern und Familien geholfen wird, und unterstützt seit vielen Jahren die Arbeit des Wendepunktes. „Unser Ziel ist es, die Kinder im Kreis Pinneberg zu stärken. Wir unterstützen sehr gerne die wichtige Präventionsarbeit des Wendepunktes, damit es möglichst gar nicht erst zu Gewalterfahrungen kommt“, sagt Angelika Grade-Schielein, Vorsitzende der Stiftung.

Die Projekte werden jeweils in Doppelleitung durchgeführt und nach einem gemeinsamen Teil am Ende nach Geschlechtern getrennt. „Dann können die Kinder und Jugendlichen uns Fragen stellen, was auch stark wahrgenommen wird. Es wird viel über Grenzverletzungen geredet – und bei den Älteren geht es um die sozialen Medien, um Bilder, die ungefragt verschickt werden, Kontakte mit Fremden über das Internet“, berichtet Bianca Tietz.

Wenn Kinder oder Jugendliche schon Gewalterfahrungen machen mussten, dann können sie sich an die Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt des Wendepunktes wenden.

Foto: Dirk Jacobsen, Angelika Grade-Schielein, Bianca Tietz

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