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Förderstiftung Kreis Steinburg unterstützt weiter die Arbeit der Trauma-Ambulanz

Wir freuen uns sehr, dass die Förderstiftung Kreis Steinburg entschieden hat, die traumaspezifische Arbeit des Wendepunkt e.V. auch in diesem Jahr zu unterstützen! Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie Fachkräfte aus dem Kreis Steinburg können dadurch das Angebot der Interdisziplinären Trauma-Ambulanz Westholstein nutzen.

„Die Förderstiftung des Kreises Steinburg leistet jährlich Zuschüsse an gemeinnützige Vereine und Verbände in den Bereichen Jugend, Familie, Bildung, Erziehung und Kultur zu Gunsten der EinwohnerInnen des Kreises Steinburg“, erklärt Michaela Feldhusen, Mitarbeiterin der Förderstiftung. Die Arbeit der Interdisziplinären Trauma-Ambulanz wird damit im dritten Jahr in Folge unterstützt.

Im vergangenen Jahr haben sich 59 Betroffene und ihre Familiensysteme aus dem Kreis Steinburg in der Trauma-Ambulanz Hilfe gesucht. „Dazu kamen 21 Fachberatungen, in denen sich pädagogische Fachkräfte bezüglich betroffener Kinder und Jugendliche bei uns gemeldet haben. Das ist im Vergleich zum Vorjahr mit 60 Hilfeanfragen plus 10 Fachberatungen ein deutlicher Anstieg,“ betont Sascha Niemann, Leiter des Fachbereichs Traumazentrum und Beratung im Wendepunkt e.V.

In die Trauma-Ambulanz, die eine Kooperation zwischen dem Wendepunkt und den Regio Kliniken ist, kommen Kinder, Jugendliche und Familien nach schweren Unfällen und tragischen Todesfällen im engsten Familienkreis. Wir unterstützen bei der Verarbeitung von traumatisierenden Erfahrungen, die akute Belastungsstörungen auslösen können – zum Beispiel nach tragischen Ereignissen oder Gewalterfahrungen (mit Ausnahme von sexualisierter Gewalt – hierfür ist die Beratungsstelle der profamilia in Itzehoe zuständig). Bisweilen sind ganze Familiensysteme belastet – im vergangenen Jahr hat die Intensivität und Komplexität der Fälle spürbar zugenommen. Wir beobachten auch, dass die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche durch die erlebten Ängste, Belastungen und Einschränkungen längst noch nicht abzusehen sind.

Hinzu kamen noch 6 Opfer von Straftaten – diese Fälle werden über das Opferentschädigungsgesetz finanziert. Und 6 hochbelastete Männer aus dem Kreis Steinburg haben sich an die Männerberatung des Wendepunktes gewandt, die Teil eines landesweiten Angebots ist.

Für die Beratungen stehen bei Bedarf verschiedene Räume im Kreisgebiet zur Verfügung. In Kellinghusen gibt es jeden Donnerstag und Freitag die Möglichkeit, nach vorheriger Absprache das therapeutische Beratungsangebot zu nutzen. Abweichend von diesen festen Tagen gibt es die Möglichkeit, Termine individuell zu vereinbaren. Beratungen sind auch per Telefon, Video-Konferenz oder online möglich.

Um Fachkräfte bei ihrer Arbeit mit hochbelasteten Kindern und Jugendlichen zu unterstützen, bietet der Wendepunkt auch Fachberatungen und Schulungen an.

Unsere kostenlose Traumafortbildungen für alle Fachkräfte aus Schule und Jugendhilfe waren auch 2021 sehr nachgefragt. Durch die Fortbildungen wird die Etablierung traumaspezifischer Expertise im Kreis unterstützt. Wir haben in 2021 sechs Fortbildungen durchgeführt und damit ca. 80 Teilnehmer*innen erreicht.

In diesem Jahr startet eine neue traumapädagogische Fortbildungsreihe, für die sich Mitarbeiter*innen aus der Kinder- und Jugendhilfe sowie Beratungslehrkräfte der schulischen Erziehungshilfen und alle anderen interessierten Lehrkräfte aus den Schulen im Kreis Steinburg ab sofort anmelden können. Anmeldung und weitere Informationen unter:  www.wendepunkt-fortbildung.de/Inhouse oder bei Herrn Blauert: blauert@wendepunkt-ev.de

Um die Vernetzung mit anderen Trägern und den Austausch von Fachkräften und Hilfesystemen zu fördern, werden regelmäßige regionale Kooperationskonferenzen mit Vertreter*innen der Jugendhilfe, aus dem klinischen Bereich, den Jugendämtern, der Trauma-Ambulanz und anderer Beratungsstellen durchgeführt – kreisübergreifend in Steinburg und Pinneberg.

„Es ist elementar, dass Betroffene nach traumatisierenden Ereignissen niedrigschwellige, fachlich umfassende Versorgung und adäquate sowie vor allem schnelle Hilfe erhalten. Denn gerade bei jungen Menschen ist es entscheidend, frühzeitig zu intervenieren, damit sich keine Folgeschäden entwickeln,“ erläutert Sascha Niemann. „Daher freuen uns sehr, dass die Förderstiftung Kreis Steinburg unser Angebot weiter unterstützt und wir unsere Arbeit im Kreis Steinburg fortsetzen können.“