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Wendepunkt e.V.
Newsletter Mai/2021

Liebe Mitglieder, Unterstützerinnen und Unterstützer, liebe Freunde und Freundinnen des Wendepunktes,

gerne möchten wir Sie wieder über unsere aktuelle Arbeit, über Neuigkeiten, Ereignisse und unsere aktuellen Angebote informieren!

Wir freuen uns, dass wir wieder mehr Möglichkeiten haben, mit unseren Klient*innen im persönlichen Kontakt zu arbeiten, sie zu unterstützen und ihnen zu helfen. In den Schulen können endlich wieder unsere Präventionsprojekte stattfinden, und wir haben einige Angebote und Aktionen bei uns im Wendepunkt durchführen können.

Unsere Themen diesmal:

  • Die "Schatzsucher-Gruppe" im Wendepunkt – Gruppenangebot für hochbelastete Kinder
  • Kostenlose Online-Fortbildung für Fachkräfte in den Hochwassergebieten
  • Die Vorbereitungen für unsere Traumafachtagung laufen auf Hochtouren
  • Spende für unser Traumazentrum – Elmshorner Firmen sammeln bei Impfaktion
  • „Komm, ich zeig dir, was mich stärkt!“ – Aktion zur Interkulturellen Woche in Elmshorn

Die „Schatzsucher-Gruppe“ im Wendepunkt - kunstpädagogisch/ -therapeutisches Gruppenangebot für hochbelastete Kinder

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Manche Kinder sehen sich bereits in jungen Jahren mit hochbelastenden Erlebnissen konfrontiert, die sie häufig in vielfältiger Art und Weise herausfordern. Oft können die teils traumatischen Erfahrungen nicht verarbeitet werden, und es kommt zu starken Beeinträchtigungen im Familien- und Schulalltag. Schlafstörungen, Konzentrations-störungen, Reizbarkeit, quälende Erinnerungen und Ängste sind nur einige der möglichen Folgen, die oft ein hohes Maß an individueller Belastung erzeugen.

Für diese Kinder haben wir im Wendepunkt ein fortlaufendes Gruppenangebot entwickelt.
Ziel der „Schatzsucher-Gruppe“ im Rahmen der Trauma-Ambulanz Westholstein ist es, diesen Kindern die Möglichkeit zu geben, sich selbstwirksam und kreativ mit sich und den eigenen Stärken und Ressourcen auseinanderzusetzen. Zentrales Anliegen ist es, der Entwicklung von Traumafolgestörungen als Reaktion auf die bedrückenden und traumatischen Erfahrungen mithilfe eines besonders niedrigschwelligen Zugangs vorzubeugen und die Kinder zu stabilisieren. Eine Teilnahme an dem Gruppenangebot ist für die Kinder und Eltern kostenfrei.

Zurzeit sind 8 Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren in der Gruppe. Sie stammen aus Afghanistan, Syrien, Litauen und Deutschland.
Wir basteln mit den Kindern eine individuelle Schatzkiste, die dann über mehrere Wochen mit künstlerischen Arbeiten und persönlichen „Schätzen“ gefüllt wird. Mithilfe einer Vielzahl von Methoden, Materialien und künstlerischer Ausdruckformen beschäftigen sich die teilnehmenden Kinder mit ihren Ressourcen und Wünschen. Sie erleben im Prozess des kreativen Schaffens Erfolgserlebnisse und können die eigenen Fähigkeiten und Stärken erfahren. Inhaltliche Themenschwerpunkte wie etwa der Umgang mit Schlafstörungen, Aggressionen und Ängsten bieten konkrete Gesprächsanlässe und ermöglichen handlungsorientierte und praktische Hilfestellungen.

Das Gruppenangebot findet einmal pro Woche in Doppelleitung in den Räumlichkeiten des Wendepunktes statt. Die Dauer der Teilnahme orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen des jeweiligen Kindes.

Kostenlose Online-Fortbildung für Fachkräfte in den Hochwassergebieten - Betroffene Kinder in der Region unterstützen

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Als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe haben wir kurzfristig eine kostenlose Online-Kurzfortbildung angeboten, um pädagogische Fachkräfte in den entsprechenden Regionen bei ihrer Arbeit mit betroffenen Kindern zu unterstützen.

Unsere Referentin Elisabeth Hüttche hat in der zweistündigen Veranstaltung erläutert, wie Kinder solche Krisen erleben, wie sie sich verhalten und wie man sie im Alltag unterstützen kann. Die Spuren der Hochwasserkatastrophe sind noch lange nicht beseitigt – und die psychischen Folgen für die Betroffenen sind nicht zu unterschätzen. Ziel der Veranstaltung war deshalb, kurz und kompakt einige wichtige Informationen zu vermitteln, die Fachkräfte für ihre Arbeit mit den Kindern nutzen und auch an Eltern weitergeben können.

Als die Idee zu diesem Angebot geboren wurde, haben wir uns gefragt, wie wir die Fachkräfte vor Ort über dieses Angebot aus dem „hohen Norden“ informieren können. Würde es uns gelingen, das Angebot über die richtigen Kanäle zu verbreiten? Offensichtlich ja! Unser facebook-Beitrag wurde fleißig geteilt und weitergeleitet, Organisationen und Fachverbände haben unsere Einladung über ihre Verteiler verbreitet, wir sind in WhatsApp-Gruppen gelandet und wurden über Mundpropaganda weiterempfohlen.

Insgesamt 140 Teilnehmer*innen haben unser Angebot wahrgenommen. Es waren Fachkräfte aus Linz am Rhein/Ahrweiler, aus Bad Neunahe-Ahrweiler, aus der Eifel und sogar aus Ostbelgien dabei. Darüber hinaus war der Vortrag auch an Fachkräfte aus anderen Regionen gerichtet, die sich von dem aktuellen Anlass losgelöst über den Umgang mit Kindern nach Krisensituationen informieren wollten. Fachkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet haben dieses Angebot wahrgenommen.

Wir hoffen, wir konnten ein wenig unterstützen, und freuen uns sehr, dass die Resonanz unter den Teilnehmenden sehr positiv war!

Die Vorbereitungen für unsere Traumafachtagung laufen auf Hochtouren

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Im November findet unsere 8. Interdisziplinäre Trauma-Fachtagung statt. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf den Auswirkungen von frühen traumatischen Erfahrungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und den Lebensweg von Erwachsenen.

In diesem Jahr werden wir die Fachtagung erstmals als Hybrid-Veranstaltung durchführen. Am 17.11. soll eine Präsenzveranstaltung mit begrenzter Teilnehmer*innenzahl stattfinden. Die Veranstaltung wird gleichzeitig per Live-Stream auf eine digitale Eventlocation transferiert. Auf der speziell entwickelten Plattform findet ein eigenes Rahmenprogramm statt. Über eine zusätzliche Moderation können Fragen direkt in die Veranstaltung weitergeleitet werden.
Es gibt digitale Räume für den direkten Austausch, interaktives Netzwerken sowie Hintergrundinformationen zu unseren Arbeitsbereichen und Themenschwerpunkten. An der Plattform wird seit Wochen fleißig gearbeitet, um die Tagung durch weitere Informationen abzurunden – eine spannende neue Aufgabe! Wir erhoffen uns ein reales und digitales Miteinander!

Die für den zweiten Tag geplanten Workshops werden teilweise als Präsenzveranstaltung, teilweise als Webinar durchgeführt.

Wir haben wieder renommierte Referent*innen gewinnen können! Wie zum Beispiel
Diplom-Pädagoge Prof. Dr. Harald Karutz von der MSH Medical School Hamburg. Er wird die Ergebnisse seines Forschungsprojekts zur psychosozialen Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen vorstellen.

„Sowohl von der Corona-Krise als auch von der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind Kinder und Jugendliche derzeit ganz besonders betroffen. Das sind zwei Beispiele dafür, wie unglaublich wichtig eine altersspezifisch differenzierte Psychosoziale Notfallversorgung ist. Dazu gehört die Hilfeleistung in Akutsituationen, aber auch die mittel- und langfristige Begleitung bis hin zu einer Traumatherapie.“
– Prof. Dr. Karutz

Von 2016 bis 2020 hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) das Forschungsprojekt finanziert, in dem die Psychosoziale Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen in komplexen Gefahren- und Schadenslagen untersucht werden sollte. Konkret ging es darum, Schwachstellen und Defizite der bisherigen Versorgungssituation zu analysieren und konkrete Optimierungsvorschläge für Einsatzorganisationen, Kommunen, Bundesländer und den Bund zu erarbeiten.

Weitere Informationen zu allen Referent*innen, Vorträgen und Workshops und Anmeldung hier:
https://www.wendepunkt-fortbildung.de/trauma-fachtagung

Großzügige Spende für unser Traumazentrum - Elmshorner Firmen sammeln bei Impfaktion

Großzügige Spende für unser Traumazentrum
Elmshorner Firmen sammeln bei Impfaktion 4250 Euro für traumatisierte Kinder und Jugendliche – und nochmal so viel für den Wünschewagen des ASB! Wir freuen uns sehr über eine tolle Spende für unser Traumazentrum – die unserer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit hochbelastenden Erfahrungen zugutekommen wird. Wie es zu dieser Spende kam, ist eine besondere Geschichte. Es war eine außergewöhnliche …

Mehr erfahren

"Komm, ich zeig dir, was mich stärkt!" - Kraftquellen von Kindern und Jugendlichen entdecken

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Im Rahmen der Interkulturellen Woche in Elmshorn haben wir wieder eine kreative Aktion mit Jugendlichen aus einer DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) durchgeführt. Diesmal sind wir gemeinsam unter die Filmemacher gegangen!

Das vergangene Corona-Schuljahr hat ganz besondere Anforderungen an die Schüler und Schülerinnen gestellt. Home-Schooling, fehlende soziale Kontakte zu Gleichaltrigen, kaum Freizeitangebote. Die Jugendlichen der DaZ-Klasse der Boje-C.-Steffen Gemeinschaftsschule standen dabei noch vor einer zusätzlichen Herausforderung: sie müssen in ihrer neuen Heimat ankommen, Erlebtes verarbeiten und neue Freundschaften knüpfen.

Wir haben mit den Jugendlichen darüber gesprochen, welche Kraftquellen ihnen in dieser schwierigen Zeit geholfen haben – was gibt ihnen Freude, was stärkt sie?
Die 14 Jugendlichen konnten sich Requisiten und Kostüme aussuchen und ihr eigenes Kurzporträt erstellen. Daraus entstanden ist der Film „Komm, ich zeig dir, was mich stärkt!“.
Das sind meine Kraftquellen – die 14 Schülerinnen und Schüler haben uns 14 Antworten gegeben. Bei den Dreharbeiten wurde viel gelacht, gemeinsam beraten und gegenseitig unterstützt. Wir finden: Oscarverdächtig bis in die kleinsten Nebenrollen! ;-)

Der link zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=K7Y-CZDncj8
Wir hoffen, dass interessante Themen und Informationen dabei waren. Wir freuen uns, Sie und Euch an unserer Seite zu wissen – ganz herzlichen Dank für die Unterstützung und Zusammenarbeit!
Bleiben Sie gesund!
Herzliche Grüße!

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