Aktuelles

Herbstausflug der besonderen Art für unsere Jugendlichen

Wir haben uns verzaubern lassen – mit sieben Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 aus unserem Fachbereich Familien- und Erziehungshilfen haben wir das Theaterstück „Harry Potter und das verwunschene Kind“ besucht.

Ganz ohne Besen oder Portschlüssel sind wir mit den Jugendlichen nach Hamburg in das Mehr!-Theater gefahren, um uns die aufwändig umgesetzte zweiteilige Aufführung der Fortsetzung des Harry-Potter-Epos anzusehen. Die Geschichte erzählt von dem Sohn Harry Potters, der der Welt, sich selbst und seinem Vater beweisen will, dass er dem großen Erbe seines Vaters gerecht werden kann. Doch gerade deshalb gerät er unter großen Druck, der zu Konflikten mit seinem Vater führt.

Mit außergewöhnlichen Effekten, viel Liebe zum Detail und tollen schauspielerischen Leistungen erwachten die Figuren zum Leben und nahmen unsere Jugendlichen mit in eine andere Welt, in der das Gute über das Böse siegt – und die sie zum Träumen und zur Fantasie anregte.  Die Jugendlichen, die selbst mit ähnlichen und auch ganz anderen Herausforderungen und Konflikten zu kämpfen haben, konnten in der Geschichte Identifikationsfiguren finden, in eine Beobachtungsrolle schlüpfen und Ideen für die eigenen Herausforderungen finden.

Dieser ganz besondere Ausflug wurde finanziert durch Spendengelder der Aktion „Keine Gewalt gegen Kinder und Jugendlichen“ von Appen musiziert. Ein herzliches Dankeschön im Namen der Jugendlichen, die allesamt ganz viel Spaß hatten!

Dank einer mehrstündigen Pause zwischen Teil I und II konnte auch für das leibliche Wohl gesorgt werden und ein Austausch in der Gruppe über das Bühnengeschehen entstehen, wobei natürlich ausgiebig darüber diskutiert wurde, wer am liebsten welchem „Haus“ in Hogwards angehören würde. Schnell waren Sympathien da, und so fand jeder in der Gruppe seinen Platz. Nach einem langen Tag gingen die Jugendlichen schließlich mit vielen neuen Eindrücken und ein wenig verzaubert zurück nach Hause.

Gemeinsam für ein gutes Klassenklima – der Wendepunkt und die Unfallkasse Nord arbeiten seit 16 Jahren in der Gewaltprävention an Schulen zusammen

Das Projekt nennt sich PRIMA KLIMA! – dabei geht es darum, ein positives Sozialklima in den Schulklassen, auf dem Schulgelände und innerhalb des Kollegiums zu schaffen. Und damit auch handgreifliche Auseinandersetzungen auf dem Pausenhof und gewaltbedingte Schulunfälle zu reduzieren. Es wurde ein spezielles Gewaltpräventionsprogramm für die Grundschule entwickelt – im Rahmen von schulinternen Lehrerfortbildungen werden verschiedene Bausteine vermittelt, die vielfältige Möglichkeiten bieten, mit den Klassen Themen der Gewaltprävention auf spielerische und lebendige Weise zu bearbeiten.

„Wir haben dann festgestellt, dass es ein großes Interesse gab, die Themenbereiche in Fortbildungen zu vertiefen. Deshalb haben wir die berufsbegleitende Weiterbildung zur PRIMA KLIMA! – Fachkraft für Gewaltprävention entwickelt, die thematisch noch viel breiter aufgestellt ist und sich an alle Schulformen in ganz Schleswig-Holstein richtet,“ erklärt Dennis Blauert, Leiter des Wendepunkt Fortbildungszentrums.

Die Weiterbildung dauert knapp eineinhalb Jahre – gerade läuft der elfte Durchgang im mittlerweile elften Jahr.

„Die Weiterbildung ist sehr alltagspraktisch, die Themen bauen sehr gut aufeinander auf – und wir haben schon viele nützliche Handlungsanweisungen für unsere tägliche Arbeit bekommen“, freut sich Miriam Michel, die an der aktuellen Weiterbildung teilnimmt. Die Diplom-Pädagogin ist Schulsozialarbeiterin an gleich zwei Grundschulen im Kreis Pinneberg. Sie sieht besondere Herausforderungen durch die Corona-Pandemie: „Die Kinder haben jetzt größere Schwierigkeiten, sich an Regeln zu halten und sich in eine Gruppe einzufügen. Das egozentrische Weltbild der Kinder ist in den letzten beiden Jahren durch die Einschränkungen verstärkt worden – jetzt müssen sie wieder soziales Verhalten in der Gruppe lernen.“

In der Weiterbildung geht es unter anderem um Deeskalationsstrategien, Partizipation, Mobbing, Elternarbeit und den Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Ein interdisziplinäres Team von Referenteninnen und Referenten vermittelt Fachwissen und Handlungsansätze für den schulischen Alltag. Dazu erhalten die Teilnehmenden einen umfangreichen Materialordner. „Dieser Ordner hat einen sehr praxisorientierten Ansatz. Hier wird nicht nur jedes Thema zusammengefasst, sondern man kann damit auch gleich arbeiten und es konkret umsetzen“, betont Eike Becker von der Unfallkasse, die die Erstellung der Materialordner finanziert hat.

Die Weiterbildung wird immer wieder aktuellen Bedürfnissen angepasst und um neue Themenschwerpunkte erweitert. „Vor ein paar Jahren hatten wir das Thema Traumapädagogik noch nicht drin. Jetzt ist es nicht nur wegen der Kriegsflüchtlinge notwendig. Die Teilnehmenden bekommen einen ersten Einblick und wissen, wann und wo sie Hilfe holen müssen“, erklärt Dennis Blauert. „Wir sind der Unfallkasse für die jahrelange Unterstützung und tolle Zusammenarbeit sehr dankbar. Gewaltprävention ist eine Investition in die Zukunft.“

Jetzt anmelden für den nächsten Durchgang! Die Weiterbildung richtet sich an alle Berufsgruppen (aus Grund- und weiterführenden Schulen), die bereits in der schulischen Gewaltprävention tätig sind oder sich für dieses Arbeitsfeld interessieren (Schulsozialarbeit, Beratungs- und Vertrauenslehrer*innen, Präventionsexperten*innen etc.).

Die Weiterbildung beginnt am 31.1.2023 und erstreckt sich über 15 Termine bis zum 27.5.2024.

Anmeldung und alle Informationen hier: https://www.wendepunkt-fortbildung.de/fortbildungen/prima-klima-fachkraft-fuer-schulische-gewaltpraevention-12-durchgang

Foto:

Dennis Blauert, Leiter des Wendepunkt-Fortbildungszentrums

Eike Becker, Referent für Fortbildung, Verantwortlicher für PRIMA KLIMA bei der UK Nord

Fred Babel, Sachgebietsleitung Bildungseinrichtungen, UK Nord

 

Vortrag: Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen nach Gewalterfahrungen – das BESTFORCAN Projekt

„Viele traumatisierte Kinder und Jugendliche erhalten trotz guter Studienlage keine oder nicht evidenzbasierte Behandlungen. Ziel des Projekts BESTFORCAN ist es, die wirksame traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (Tf-KVT) für mehr Kinder und Jugendliche mit einer PTBS nach Gewalterfahrung bei niedergelassenen Psychotherapeut*innen zu implementieren. Dazu gehört auch der Aufbau von interdisziplinären Hilfenetzwerken zwischen der Kinder- und Jugendhilfe, Beratungsstellen, Schulpsycholog*innen, Kinderärzt*innen und weiterem Fachpersonal.“

Anne Fischer, Psychologin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main hält auf der 9. Interdisziplinären Online-Traumafachtagung am 16.11.22 einen Vortrag zum Thema „Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen nach Gewalterfahrungen – das BESTFORCAN Projekt “ und bietet am 17.11. ein ganztägiges Webinar an.

Jetzt anmelden – alle Informationen unter: https://www.wendepunkt-fortbildung.de/trauma-fachtagung

Die Online-Fachtagung findet am 16. und 17.11.2022 statt – in diesem Jahr mit dem Themenschwerpunkt „Traumatisierung nach Krieg, Flucht und Naturkatastrophen“.

Die Fachtagung findet online auf einer digitalen Eventlocation statt. Am Mittwoch, den 16.11. erwarten Sie verschiedene Fachvorträge zu einzelnen Aspekten unseres Themenschwerpunktes – wir haben wieder hochkarätige Referent*innen gewinnen können. Am zweiten Tag bieten wir verschiedene Webinare an, in denen die Themen des Vortages vertieft werden können, aber auch noch andere Themenschwerpunkte gesetzt werden. Die Angebote sind einzeln buchbar.

Das Webinar von Anne Fischer am 17.11. trägt den Titel „Die posttraumatische Belastungsstörung bei Kindern und Jugendlichen und deren Behandlung“

„Eine Traumatisierung im Kindes- und Jugendalter kann vielfältige negative Auswirkungen auf die psychosoziale und gesundheitliche Entwicklung eines Menschen haben. Daher ist es besonders wichtig, dass die Betroffenen frühzeitig erkannt und mit einer adäquaten Behandlung versorgt werden. Im Workshop werden daher die psychologischen Grundlagen der Posttraumatischen Belastungsstörung thematisiert. Außerdem lernen die Teilnehmenden, wie sie Betroffene identifizieren und welche psychotherapeutischen Behandlungsansätze vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Evidenz wirksam sind.“

Die digitale Eventlocation, die wir schon im vergangenen Jahr erfolgreich genutzt haben, bietet neben der Teilnahme an den verschiedenen Vorträgen und Webinaren auch Hintergrundinformationen und die Möglichkeit zum direkten Austausch und zur Vernetzung mit Kolleg*innen.

Wir freuen uns auf eine interessante, informative Veranstaltung und einen spannenden digitalen Austausch!

Wir suchen Verstärkung für unser TiK-Team!

Wir suchen zum frühestmöglichen Termin für unseren Bereich Traumapädagogik/ (TIK-SH)
SOZIALPÄDAGOG*INNEN oder PSYCHOLOG*INNEN
Sie sollten engagiert und flexibel sein und traumapädagogische Kompetenzen mitbringen.

Ihr Aufgabenspektrum:
• Beratung von Fachkräften aus Kindestagesstätten und Schulen sowie §8a-Beratungen
• Durchführen von Fortbildungsveranstaltungen und Supervisionen

Ihr Profil:
• Abgeschlossenes Studium der Sozialpädagogik, Psychologie oder vergleichbar
• Abgeschlossene oder fortgeschrittene Beratungsausbildung wünschenswert
• Berufserfahrung im Bereich Beratung, frühkindlicher Bildung, Erwachsenenbildung und
Traumapädagogik wünschenswert
• Kooperations- und Reflexionsbereitschaft
• Führerschein erforderlich, eigener PKW wünschenswert
• Sicherer Umgang mit den gängigen Office-Anwendungen

Wir bieten:
• mind. 30 Std./Woche
• Flexible Arbeitszeiten nach Absprache mit dem Arbeitgeber
• Vergütung in Anlehnung an den TVöD Bund
• Ein freundliches und motiviertes Team
• Regelmäßige Teilnahme an Teamsitzungen, Supervision und Fortbildung
• Eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Aufgabe
• Angebote zur Erhaltung Ihrer Gesundheit (Psygesa e.V., Obstkorb)
• Gute Anbindung an den HVV, fußläufig vom Bahnhof erreichbar
• Möglichkeit der Teilnahme am Bikeleasing und Corporate Benefits

Bewerbungen bitte per Mail bis zum 13.11.22 als PDF an bewerbung@wendepunkt-ev.de
Fragen beantwortet gern Herr Jacobsen, Telefon 0 41 21 – 47 57 3 – 0

Nähere Informationen zum Projekt unter www.tik-sh.de .
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

„Kreatives Denken ist wichtig – nicht nur in der Kunst, sondern in vielen Bereichen des Lebens.“

Wenn Kinder und Jugendliche hochbelastende Erfahrungen machen mussten, dann macht sie dies nicht selten sprachlos – sie ziehen sich zurück, kapseln sich ab oder reagieren aggressiv auf angebotene Hilfe.
Diese jungen Menschen brauchen einen Ort, an dem sie Unterstützung im Umgang mit ihren Gedanken, Gefühlen und Eindrücken finden. Genau hier kann die Kunstpädagogik und -therapie helfen und bietet durch ihren nonverbalen Zugang die Möglichkeit, Unaussprechliches zu kommunizieren, und eine Brücke über die Sprachlosigkeit hinweg zu bauen.
Der Wendepunkt e.V. bietet als Unterstützungsmaßnahme für Kinder und Jugendliche in besonderen Lebenslagen kunstpädagogische- und kunsttherapeutische Gruppen- und Einzelinterventionen in unseren zentral in Elmshorn gelegenen Räumlichkeiten an.

Für die Verstärkung unserer Teams suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Kunsttherapeut*in /Kunstpädagoge*in (m/w/d) 20 – 35 Std./Woche.

Dabei umfasst Ihr Aufgabenfeld die Planung und Durchführung kunstpädagogischer/ -therapeutischer Einheiten im Gruppen- und Einzelsetting unter der differenziellen Anwendung kunsttherapeutisch und -pädagogischer Methoden und Techniken im Rahmen einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit.
Erwartet werden neben einer hohen fachlichen Kompetenz eine von Wertschätzung und Achtsamkeit geprägte Grundhaltung, Einfühlungsvermögen, Kreativität und die Fähigkeit zu selbstständigem und eigenverantwortlichem Arbeiten.

Ihre Aufgaben:
• Selbständige Vorbereitung, Durchführung von Einzel- und Gruppenangeboten inkl. Fallkoordination und Hilfeplanung
• Verlaufsdokumentation und Berichtswesen im digitalen Klient*innen System
• Teilnahme und Mitgestaltung an interdisziplinären Fallkonferenzen, Teamsitzungen mit fachspezifischer Einschätzung der Klient*in
• Konzeptioneller Ausbau und Weiterentwicklung des kunstpädagogisch- und therapeutischen Angebotes
• Der Einsatz Ihrer gestalterischen und kreativen Kompetenz in wendepunktübergreifenden Anliegen

Ihr Profil:
• Abgeschlossenes Studium als Kunstpädagoge*in/ Kunsttherapeut*in an einem anerkannten Institut
• Idealerweise verfügen Sie bereits über Erfahrung in der Arbeit mit psychisch belasteten Familien
• Planerische und kommunikative Kompetenz sowie eine hohe Belastbarkeit und sicheres Auftreten
• Selbständige und strukturierte Arbeitsweise mit viel Eigeninitiative und hohem
Verantwortungsbewusstsein
• Ausgeprägte Teamfähigkeit und Bereitschaft zu flexiblen Arbeitszeiten

Unser Angebot:
• Eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Aufgabe
• Eine vertrauensvolle und kollegiale Zusammenarbeit in einem multiprofessionellen Team
• Flexible Arbeitszeiten nach Absprache mit dem Arbeitgeber*in
• Vergütung in Anlehnung an den TVöD Bund
• Gestaltungsspielraum zur Integration eigener Ideen und Vorstellungen
• Regelmäßige Teilnahme an Teamsitzungen, Supervision und Fortbildungen
• Angebote zur Erhaltung Ihrer Gesundheit (Psygesa e.V., Obstkorb), Bikeleasing und Corporate Benefits

Wir freuen uns auf Ihre kreative und aussagekräftige Bewerbung bis zum 01.12.2022 per Mail an bewerbung@wendepunkt-ev.de oder postalisch an Wendepunkt e.V. ,Gärtnerstraße 10-14, 25335 Elmshorn
Fragen beantwortet gern Frau Firle, Telefon 0 41 21 – 47 57 3 – 0

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

 

Über 1000 Kinder, Jugendliche und ihre Familien haben in der Interdisziplinären Trauma-Ambulanz Westholstein seit Anfang 2021 Hilfe gesucht

Wenn sich ein Kind plötzlich verändert, sich anders verhält als vorher, Schwierigkeiten in der Kita oder Schule oder Schlafprobleme hat oder Verhaltensauffälligkeiten zeigt, dann sind das Alarmzeichen. Die Ursache dafür können belastende Erlebnisse oder traumatische Erfahrungen sein. Hier bietet die Interdisziplinäre Trauma-Ambulanz Westholstein schnelle und niedrigschwellige Beratung und Hilfe für die ganze Familie. Die Trauma-Ambulanz ist eine Kooperation zwischen der Beratungsstelle Wendepunkt e.V. und der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Regio Klinik und wird seit Anfang 2021 vom Kreis Pinneberg finanziert.

„Das Besondere an dem Konzept ist der nahtlose Übergang von Beratung zu Behandlung“, betont Martin Keck, Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes beim Kreis Pinneberg. „Jeder bekommt das Hilfsangebot, das er benötigt. Ich freue mich, dass wir mit dem Hilfsangebot schon so viele Kinder und Jugendliche erreicht haben. Die Kooperation wurde in vorbildlicher Weise umgesetzt.“

In 2021 kamen 621 Kinder und Jugendliche mit ihren Familien zur Trauma-Ambulanz, in 2022 waren es bis Ende September 457.

„Wir suchen dann mit den Betroffenen gemeinsam nach den Ursachen, nach dem auslösenden Ereignis und welche Auswirkungen es für sie hat“, erklärt Sascha Niemann, Leiter der Trauma-Ambulanz im Wendepunkt. „Dann versuchen wir zu erarbeiten, wie es gelingen kann, die Emotionen zu steuern und mit ihnen umzugehen. Wir tauschen uns mit den Kolleginnen und Kollegen darüber aus, wie die individuelle Beratung und Behandlung weitergehen sollte.“ Das Angebot reicht von niedrigschwelligen Angeboten wie pädagogischer Beratung oder auch Kunsttherapie zu traumapsychologischer Behandlung und stationärer Therapie.

„Wenn Klienten zu uns kommen und dann von uns erfahren, dass es für ihre Gefühle und ihr Verhalten Gründe und Ursachen gibt, dann ist das für sie sehr schnell entlastend und sie sehen ihre Schwierigkeiten in einem anderen Licht. Rasche, spezialisierte Hilfeangebote sind sehr wirksam“, sagt Ralph Kortewille, Leiter der Trauma-Ambulanz der Regio Klinik. „Eine solche Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Gesundheitssystem gibt es in Deutschland sonst nicht. Ich bin froh und dankbar, dass der Kreis Pinneberg das ermöglicht hat. Damit gibt es für die Kinder und Jugendlichen im Kreis ein besonderes Angebot, das eine reibungsarme, schnelle und langfristige Versorgung garantiert.“

Wendepunkt e.V. und Regio Klinik haben die Trauma-Ambulanz bereits 2014 ins Leben gerufen, um Kindern und Jugendlichen, die hochbelastende und schlimme Erfahrungen machen mussten, helfen zu können. Anfang 2021 wurde dann in Kooperation mit dem Kreis ein deutlich breiteres Angebot auf die Beine gestellt, das für das gesamte Kreisgebiet zur Verfügung steht. Die Arbeit wird in diesem Jahr mit 220.000 Euro finanziert.

In die Trauma-Ambulanz kommen verstärkt auch Familien, die mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben. „Bei uns ist zum Beispiel ein Jugendlicher, der sehr unter den beengten Familienverhältnissen in den Zeiten des Lockdowns gelitten hat und nun in Folge seiner Ängste vor einer Ansteckung einen Waschzwang entwickelt hat“, berichtet Sascha Niemann. Selbst ganz junge Kinder leiden unter den Folgen. Kleine Kinder, die bisher nur Isolation kannten, haben nun Schwierigkeiten, soziale Kontakte aufzubauen und sich im Kindergarten einzugewöhnen.

„Die Reaktion auf belastende Erlebnisse ist individuell. Was manche bewältigen können, ist für andere hochstressig. Wenn jemand erlebt, dass er sich völlig hilflos fühlt, dass er keine Kontrolle mehr hat und nicht reagieren kann, dann kann es zu einem Trauma kommen“, erläutert Dirk Jacobsen, Geschäftsführer des Wendepunktes. „Hier ist es wichtig, dass diese Menschen schnelle Hilfe bekommen, damit sich das nicht festsetzt, damit sie es verarbeiten können.“ „Wenn Kinder und Jugendliche traumatische Erlebnisse hatten, ist es kein Makel, sich den Rat von Trauma-Experten zu holen,“ ergänzt Ralph Kortewille. „Es kann Fehlentwicklungen aufhalten und hilft Kindern und Jugendlichen, wieder handlungsfähig zu werden.“

Hochbelastende Erfahrungen können zum Beispiel Unfälle, schwere Krankheiten, Gewalterfahrungen, sexuelle Gewalt sowie Krieg und Flucht sein. Die Trauma-Ambulanz hat anlässlich des Ukraine-Krieges Informationsblätter für Flüchtlinge in ukrainischer Sprache zusammengestellt, die mögliche Symptome erklären, Selbsthilfe-Tipps geben und auf das Angebot der Trauma-Ambulanz hinweisen.

Ein weiteres Informationsblatt richtet sich an Kinder, Jugendliche und Familien, die unter seelischen Belastungen in Folge der Pandemie leiden – diese Blätter sollen an den Schulen im Kreis verteilt werden.

In der Trauma-Ambulanz sind insgesamt 11 Kräfte aus unterschiedlichen Fachbereichen beschäftigt. Psychologen, Sozialpädagogen, Kunsttherapeuten – alle mit traumatherapeutischen Fachkenntnissen. Für die Arbeit mit Flüchtlingen wird mit Sprachmittlern zusammengearbeitet, die ebenfalls über spezielle Fachkenntnisse verfügen.

„Wenn man frühzeitig eingreift und kompetente Hilfe anbietet, dann hat das auch einen sinnvollen Präventionseffekt. Denn es beugt psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter vor. Die Kinder und Jugendlichen können später ein normales Sozialleben haben und ins Berufsleben einsteigen, was ihnen sonst vielleicht nicht möglich wäre,“ betont Martin Keck.

Kontakt Interdisziplinäre Trauma-Ambulanz Westholstein:

Gärtnerstrasse 10-14, 25225 Elmshorn

Wendepunkt: info@wendepunkt-ev.de, Tel. 04121/47573-0

Regio Kliniken: Tel. 04121/7984755, Notfallbereitschaft: 04121/798-0

Foto in einem der Behandlungsräume:

Dirk Jacobsen, Geschäftsführer Wendepunkt e.V.

Ralph Kortewille, Leiter der Trauma-Ambulanz Regio Klinik

Sascha Niemann, Leiter der Trauma-Ambulanz Wendepunkt e.V.

Martin Keck, Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes Kreis Pinneberg

Geradezu gruselige Rabatte für Studierende und Azubis!

Studierende und Auszubildende erhalten eine besondere Vergünstigung bei der Teilnahme an unserer Trauma-Fachtagung: statt 75 Euro zahlen sie nur 35 Euro für die Online-Tagung oder für die Teilnahme an einem der Webinare am zweiten Tag!

Am 16. und 17.11.2022 findet unsere 9. Interdisziplinäre Trauma-Fachtagung statt – in diesem Jahr mit dem Themenschwerpunkt „Traumatisierung nach Krieg, Flucht und Naturkatastrophen“.

Jetzt anmelden! Alle Informationen unter: https://www.wendepunkt-fortbildung.de/fortbildungen/9-traumafachtagung-2022

Die Fachtagung findet online auf einer digitalen Eventlocation statt. Am Mittwoch, den 16.11. erwarten Sie verschiedene Fachvorträge zu einzelnen Aspekten unseres Themenschwerpunktes – wir haben wieder hochkarätige Referent*innen gewinnen können. Am zweiten Tag bieten wir verschiedene Webinare an, in denen die Themen des Vortages vertieft werden können, aber auch noch andere Themenschwerpunkte gesetzt werden. Die Angebote sind einzeln buchbar.

Die Themen reichen von “Schule in der Krise – Auswirkungen und Chancen” über

“Trauer Trifft Trauma” und “Interkulturelle Kommunikation in der Praxis” hin zu

“Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen nach Gewalterfahrungen – das BESTFORCAN Projekt.”

Die digitale Eventlocation, die wir schon im vergangenen Jahr erfolgreich genutzt haben, bietet neben der Teilnahme an den verschiedenen Vorträgen und Webinaren auch Hintergrundinformationen und die Möglichkeit zum direkten Austausch und zur Vernetzung.

Wir freuen uns auf eine interessante, informative Veranstaltung und einen spannenden digitalen Austausch!

Wir stellen ein: Bildungsreferenten*in (m/w/d)


Das Wendepunkt Fortbildungszentrum (WFZ) engagiert sich seit vielen Jahren in der
Fortbildung u.a. von Fachkräften aus dem Bildungssektor, den Kindertagesstätten,
der Jugendhilfe sowie dem Gesundheitswesen. Jetzt wollen wir unser Team aufstocken!
Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt für unser Fortbildungszentrum eine*n
 Bildungsreferenten*in (m/w/d)
 mit den Schwerpunkten Kinderschutz und Sexualpädagogik.
Wir freuen uns über eine selbstständige und verantwortungsvolle Persönlichkeit
mit praktischen Erfahrungen (digital wie in Präsenz) in der Erwachsenenbildung.
 Ihre Themengebiete sind der Kinderschutz, die Themenbausteine
d er Schutzkonzept-Erstellung und optimalerweise die Sexualpädagogik.
Ihr Profil:
• Abgeschlossenes Studium in einem pädagogischen Fachbereich sowie
Zusatzqualifikation im Bereich Kinderschutz (z.B. InsoFa-Fachkraft)
• Berufserfahrung in der Erwachsenenbildung
• Sicher im Auftreten und ausgestattet mit einem facettenreichen Methodenkoffer
• Selbstverständlicher Umgang mit den gängigen Office-Anwendungen
• Führerschein Klasse B
Wir bieten:
• Teilzeit 20 – 35 Std./Woche
• Flexible Arbeitszeiten (auch mobiles Arbeiten) nach Absprache mit dem Arbeitgeber
• Keine Arbeit am Wochenende
• Vergütung in Anlehnung an den TVöD Bund
• Ein freundliches, offenes und motiviertes Team
• Regelmäßige Teamsitzungen und Fortbildungsmöglichkeiten
• Eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Aufgabe
• Angebote zur Erhaltung Ihrer Gesundheit (Psygesa e.V., Obstkorb)
• Gute Anbindung an den HVV, fußläufig vom Bahnhof in 8 Min. erreichbar
• Möglichkeit der Teilnahme am Bikeleasing und Corporate Benefits
Bewerbungen bitte per Mail als PDF an bewerbung@wendepunkt-ev.de
Fragen beantwortet gern Herr Blauert, Telefon 0 41 21 – 47 57 3 – 0
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Trauer trifft Trauma – Vortrag und Webinar

„Trauer trifft Trauma – wenn traumatische Erfahrungen rund um den Verlust entstehen oder alte Verluste und Traumata durch erneute Verluste reaktiviert werden, braucht es unser Bewusstsein und effektive Handlungsstrategien.“

Petra Brenner, Traumapädagogin und pädagogische Leitung des LÖWENZAHN Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V. Hannover, hält auf der 9. Interdisziplinären Online-Traumafachtagung am 16.11.22 einen Vortrag zum Thema „Trauer trifft Trauma“ und bietet am 17.11. ein vertiefendes Webinar zu diesem Thema an.

Jetzt anmelden – alle Informationen unter: https://www.wendepunkt-fortbildung.de/trauma-fachtagung

In dem ganztägigen Webinar geht es um folgende Fragen:
• Wie trauern Kinder, Jugendliche und Erwachsene?
• Was bedeutet es, wenn Trauer auf Trauma trifft?
• Wie können die Betroffenen effektiv und nachhaltig unterstützt werden?
• Welche innere Haltung ist im pädagogischen, therapeutischen oder medizinischen Bereich hilfreich und fördert die Selbstsorge im „helfenden System?“

Anregungen für die praktische Arbeit und Ideensammlung an konkreten Beispielen sind Bestandteil dieses Webinars.

Die Online-Fachtagung findet am 16. und 17.11.2022 statt – in diesem Jahr mit dem Themenschwerpunkt „Traumatisierung nach Krieg, Flucht und Naturkatastrophen“.

Die Fachtagung findet online auf einer digitalen Eventlocation statt. Am Mittwoch, den 16.11. erwarten Sie verschiedene Fachvorträge zu einzelnen Aspekten unseres Themenschwerpunktes – wir haben wieder hochkarätige Referent*innen gewinnen können. Am zweiten Tag bieten wir verschiedene Webinare an, in denen die Themen des Vortages vertieft werden können, aber auch noch andere Themenschwerpunkte gesetzt werden. Die Angebote sind einzeln buchbar.

Die digitale Eventlocation, die wir schon im vergangenen Jahr erfolgreich genutzt haben, bietet neben der Teilnahme an den verschiedenen Vorträgen und Webinaren auch Hintergrundinformationen und die Möglichkeit zum direkten Austausch und zur Vernetzung mit Kolleg*innen.

Wir freuen uns auf eine interessante, informative Veranstaltung und einen spannenden digitalen Austausch!

Berufsbegleitende Fortbilgung zur PRIMA KLIMA-Fachkraft

Gemeinsam für eine gutes Klassenklima! Die Weiterbildung richtet sich an alle Berufsgruppen (aus Grund- und weiterführenden Schulen), die bereits in der schulischen Gewaltprävention tätig sind oder sich für dieses Arbeitsfeld interessieren (Schulsozialarbeit, Beratungs- und Vertrauenslehrer*innen, Präventionsexperten*innen etc.).

Die Weiterbildung beginnt am 31.1.2023 und erstreckt sich über 15 Termine bis zum 27.5.2024.

Anmeldung und alle Informationen hier: https://www.wendepunkt-fortbildung.de/fortbildungen/prima-klima-fachkraft-fuer-schulische-gewaltpraevention-12-durchgang

Die Weiterbildung zur PRIMA KLIMA!-Fachkraft befähigt die Teilnehmer*innen, Gewaltprävention an der Schule praktisch umzusetzen und zu koordinieren. Die Auswahl an aktuellen Themen der Gewaltprävention macht die Teilnehmer*innen somit zu Präventionsexperten*innen in der Schule.

In der Weiterbildung geht es unter anderem um Deeskalationsstrategien, Partizipation, Regeleinführung und Implementierung, Mobbing, Elternarbeit und Methoden kollegialer Beratung.

Weitere Themenschwerpunkte sind sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen sowie sexuelle Grenzverletzungen untereinander, häusliche Gewalt und der Umgang mit psychisch traumatisierten Schüler*innen.

Ein interdisziplinäres Team von Referenten*innen vermittelt aktuelles Fachwissen sowie relevante Handlungsansätze für den schulischen Alltag.

Dazu erhalten die Teilnehmenden einen umfangreichen Materialordner.

ZIELE

Erwerb theoretischen und praktischen Wissens über Gewalt und Gewaltprävention; Handlungskompetenz; Gesprächskompetenz;  professionelle Selbstreflexion; fachlicher Austausch

ZIELGRUPPEN

Lehrkräfte an Grund- und weiterführenden Schulen; Mitarbeiter*innen der Schulsozialarbeit

UMFANG & KOSTEN

15 x 3,5 Std., jeweils von 15 bis 18:30 Uhr

 500 € pro Tn inkl. Obst, Kekse, Getränke und Unterlagen.
Dieses Fortbildungsangebot wird subventioniert von der Unfallkasse Nord.

#Gewaltprävention #Präventionsarbeit #Schulsozialarbeit #PrimaKlima