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Reitausflug für Kinder und Jugendliche

In den Osterferien konnten wir einen besonderen Ausflug anbieten für Kinder, die in verschiedenen Bereichen des Wendepunktes – wie zum Beispiel den Erziehungshilfen – angesiedelt sind. Mit insgesamt zehn Kindern zwischen 5 und 12 Jahren besuchten wir das Gestüt Tannenhof und verbrachten dort gemeinsam einen Erlebnistag.

Dieser Ausflug wurde finanziert durch Spendengelder der Aktion „Keine Gewalt gegen Kinder und Jugendlichen“ von Appen musiziert. Ein herzliches Dankeschön – vor allem natürlich im Namen der Kinder, die allesamt ganz viel Spaß hatten!

Bereits bei der Ankunft wurden die Kinder herzlich von der Leiterin des Gestüts und ihren Reiter-Helfer*innen empfangen – jedes Wendepunkt-Kind bekam einen Begleiter oder eine Begleiterin an die Seite gestellt, die regelmäßig auf dem Hof reiten. Auch ein eigenes Pony wurde jedem Kind für den Erlebnistag zugeteilt.

Dieses musste natürlich – nachdem die passende Ausrüstung samt Reiterhelm gefunden war – von der Koppel geholt und geputzt und gestriegelt werden. Nachdem in Partnerarbeit alles erledigt war, ging es in den Sattel und in Zweierreihen wurde ein Ausritt durchs Dorf gemacht: Die Helfer*innen vorneweg, um die Ponys zu führen, die Wendepunkt-Kinder hoch zu Ross. Nach dem Absteigen ist das Reiten aber noch nicht vorbei; die Ponys wurden wieder geputzt und gefüttert – jedes Kind übernahm hier Verantwortung für das ihm zugeteilte Pony – und schließlich zurück auf die Koppel gebracht. Dabei entstand eine kleine Heuschlacht, von der alle lachend zurückkamen.

Auch alle Reiter brauchten nun eine Stärkung und ein Mittagssnack wurde ebenfalls vom Gestüt Tannenhof vorbereitet. Die Schatzsuche zum Schluss des Erlebnistages endete mit einer 40-minütigen Fahrt mit dem Traktor – als die Kinder sich dem Hof wieder näherten, hörte man sie schon lange lachen, bevor sie zu sehen waren.

Der Wendepunkt e.V. bietet bereits seit einigen Jahren heilpädagogisches Reiten für hochbelastete und verhaltensbeeinträchtigte Kinder an – oft als unterstützende Maßnahme. Kinder haben aus einem grundlegenden menschlichen Bedürfnis heraus eine natürliche Zuneigung zu Tieren. Sie suchen den Kontakt mit dem Tier, wollen es lieben und geliebt werden. Sie finden zu ihnen oft einen leichteren Zugang als zu Menschen. Durch Tierhaltung und den Umgang mit Tieren kann die Persönlichkeit gefördert und die Kontaktaufnahme zu den Mitmenschen und zur Umgebung erleichtert werden. Pferde eignen sich besonders dazu. Sie lassen sich beobachten, pflegen, füttern, reiten, und sie haben ein feines Gespür für Stimmungen. Wir machen die Erfahrung, dass die Begegnungen mit den Tieren und die hilfreiche Auszeit vom belastenden Alltag der Familie die Kinder und Jugendlichen lockert und stärkt. Sie machen mit den Tieren eine positive Beziehungserfahrung.

Wenn wir sehen, dass einzelne Kinder von weiterführenden reittherapeutischen Maßnahmen profitieren würden, können wir bei den jeweiligen Jugendämtern weiterführende Maßnahmen beantragen.