
In einer Pressemitteilung fordern Der PARITÄTISCHE SH und die Brücke SH, die psychosoziale Versorgung zu stärken – gerade auch von Flüchtlingen.
Die Politik sollte „den Fokus verstärkt auf die Defizite in der Versorgung psychisch erkrankter Menschen richten, anstatt dort kontinuierlich Gelder zu kürzen. Stattdessen verliert man sich in Zuwanderungsdebatten.
Psychosoziale Zentren für traumatisierte Flüchtlinge versuchen, die Versorgungslücken zu schließen, jedoch sind die Bundesmittel gerade von 13 auf sieben Millionen Euro gekürzt worden.“
Dem können wir uns nur anschließen. In unserer Interdisziplinären Trauma-Ambulanz Westholstein kümmern wir uns auch um Kinder, Jugendliche und Jungerwachsene, die durch Krieg und Flucht hochbelastende und traumatisierende Erfahrungen machen mussten. Oftmals ist das ganze Familiensystem betroffen.
„Die sozialpsychiatrischen und traumaspezifischen Angebote ermöglichen den Kindern und Jugendlichen, das Erlebte einzuordnen und zu verarbeiten“, erklärt Dirk Jacobsen, Geschäftsführer des Wendepunkt e.V. „Viele leben in einer Art Dauerstress, haben Angst und Alpträume und haben dadurch Schwierigkeiten, sich im Alltag einzuordnen. Die Angebote sind eine konkrete Hilfe und wirken gleichzeitig präventiv. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass wir in den Kreisen Pinneberg und Steinburg derartige Angebote machen können. Allerdings wurden im Kreis Pinneberg die Sondermittel speziell für Flüchtlinge aus der Ukraine in diesem Jahr leider gestrichen.“
„Sozialpsychiatrische Arbeit kostet Geld, in diesem Bereich zu sparen ist fahrlässig“, so Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein. Er appelliert an die Politik, weniger über Zuwanderung zu streiten und stattdessen darüber zu diskutieren, wie die Versorgung psychisch kranker Menschen verbessert werden kann, unabhängig von ihrer Herkunft.
„Insbesondere Menschen, die vor Krieg und Verfolgung flüchten, brauchen psychosoziale Unterstützung. Das ist auch eine Prävention von Gewalttaten“, so Harald Möller von der Brücke Schleswig-Holstein. Er ist Koordinator des Psychosozialen Zentrums für traumatisierte Flüchtlinge in Schleswig-Holstein (PSZ). Dieses ist Teil der Brücke SH und Mitglied im Dachverband des PARITÄTISCHEN SH.
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