In speziellen Projekten lernen die Schülerinnen und Schüler, wie sie gewaltfrei über ihre Konflikte miteinander kommunizieren und wie sie gemeinsam Lösungen finden können. Wie Streit geschlichtet werden kann und was man bei Mobbing tun kann. Unserer Erfahrung nach können schon Erstklässler oft genau sagen, was in ihrer Gruppe nicht funktioniert.
Der Wendepunkt führt diese Projekte seit 2004 an den Elmshorner Grundschulen durch – unterstützt und finanziert durch den Kreis Pinneberg, die Stadt Elmshorn und die Sparkasse Elmshorn. Begleitend dazu werden auch Elternabende und Fortbildungen zu Themen der Gewaltprävention angeboten. In 2019 haben wir 26 Unterrichtsprojekte an Elmshorner Grundschulen durchgeführt und damit knapp 600 Schüler*innen erreicht.
In diesem Jahr wurde unsere Präventionsarbeit vor besondere Herausforderungen gestellt. Während der Schulschließungen fielen viele geplante Projekte aus. Wir sind sehr froh, dass nach den Sommerferien einige unserer geplanten Unterrichtsprojekte doch noch stattfinden konnten.
Jetzt hat der Kreis allerdings mitgeteilt, dass nach Einschätzung des Gesundheitsamtes in der aktuellen Situation vorerst keine Präventionsprojekte mehr stattfinden sollten.
In den Fachgesprächen zur Vorbereitung der Projekte haben viele Schulleitungen, Lehrkräfte und Präventionskoordinator*innen betont, wie wichtig die Projektarbeit der Prävention ist – gerade auch mit Blick auf die zurückliegenden Schulschließungen. Einige Lehrkräfte und Schulsozialpädagog*innen berichten uns, dass sie nach den Sommerferien plötzlich mit Situationen eines problematischen sozialen Miteinanders konfrontiert waren. Die lange Phase der Trennung hat im Einzelfall die Klassengemeinschaft in Mitleidenschaft gezogen. In anderen Klassen ist es noch während des „Lockdowns“ vereinzelt zu Konflikten in den Chatgruppen der Klassen gekommen. Diese sind z.T. erst nach dem Ende der Schulschließungen aufgedeckt worden. Das pädagogische Personal in den Schulen hat mit der Aufarbeitung dieser Konflikte weiterhin zu tun.
Das macht deutlich, wie wichtig die gewaltpräventive Arbeit gerade auch angesichts einer neuen Situation und neuen Herausforderungen ist. Wir möchten uns an dieser Stelle für die verlässliche langjährige Unterstützung unserer Projekte bedanken!
Die Sparkasse Elmshorn ist seit Beginn der Projektarbeit dabei und hat die Gewaltprävention allein in diesem Jahr mit 5400 Euro unterstützt! Zusätzlich fördert sie mit 3000 Euro jährlich Präventionsprojekte gegen den sexuellen Missbrauch. Dabei geht es darum, Mädchen und Jungen für sexuelle Grenzverletzungen zu sensibilisieren, sie zu unterstützen, sich vor sexueller Gewalt zu schützen, und sie zu bestärken, sich bei erwachsenen Vertrauenspersonen Hilfe zu holen.
„Beide Präventionsprojekte sind unendlich wichtig für die Entwicklung und Stärkung der Kinder. Wir freuen uns sehr über das Engagement des Wendepunktes und die breite Nutzung dieser Angebote in den Grundschulen in Elmshorn“, so Olaf Seiler, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Sparkasse Elmshorn.
Ein herzliches Dankeschön von uns im Wendepunkt e.V. an die Sparkasse Elmshorn!