Aktuelles

Vorstellung des Tätigkeitsberichts für 2024

Mehr als 1400 Menschen haben sich 2024 hilfesuchend an den Wendepunkt e.V. gewandt

Nachfrage bleibt hoch – viele leiden unter Mehrfachbelastungen

„Die Belastungssituation durch die vielen Krisen und Veränderungen ist enorm – das merken wir bei unseren Klienten“, sagt Dirk Jacobsen, Geschäftsführer des Wendepunkt e.V. „In unserer Gesellschaft und in der Welt verändert sich gerade an vielen Ecken sehr viel. Das führt zu Überforderungen, Menschen leiden unter Mehrfachbelastungen und die Statistik belegt, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen gerade auch bei Kindern und Jugendlichen massiv gestiegen ist.“

Das Traumazentrum des Wendepunktes bietet niedrigschwellige Hilfe – vor allem für Kinder und Jugendliche und ihre Familien. Sei es nach sexueller Gewalt, körperlicher oder psychischer Gewalt oder anderen hochbelastenden Erlebnissen. „Die Bedarfe werden in Zukunft eher noch weiter steigen“, so Jacobsen. „Es ist wichtig und sehr wertvoll, dass die Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt und die Trauma-Ambulanz vom Kreis finanziert werden. Leider wurden die Mittel im Bereich der Trauma-Ambulanz gerade gekürzt“.

Die Zahl der Hilfeanfragen ist seit Jahren konstant hoch: im vergangenen Jahr haben den Wendepunkt 1.418 Hilfeanfragen erreicht. Ergänzt wurde das durch 173 Präventionsmaßnahmen für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Fachkräfte sowie 180 Fortbildungen für Fachkräfte.

Im vergangenen Jahr sind noch drei neue Angebote hinzugekommen. Als Konsequenz aus dem Messerattentat von Brokstedt bietet der Wendepunkt im Auftrag des Justizministeriums Schleswig-Holstein landesweit psychosoziale Nachsorge nach Straftaten (PNS) an – zum einen nach strafrechtlich relevanten Großschadensereignissen. Der Wendepunkt soll im Notfall die Versorgungslücke schließen zwischen der Erstversorgung und der Anbindung an das medizinische, psychotherapeutische System, welches aufgrund der Wartezeiten erst mittel- bis langfristig greift.

Der Wendepunkt bietet außerdem psychosoziale Nachsorge nach Straftaten ohne Gewalt an. Auch nach einem Wohnungseinbruch oder einem schweren Betrug können die Betroffenen unter psychischen Folgen leiden – für solche Fälle wurde eine landesweite telefonische Sprechstunde eingerichtet. „Die Sprechstunde wird zunehmend angenommen“, berichtet Sascha Niemann, Leiter des Fachbereichs Traumazentrum. „Die Polizeidienststellen sind informiert – jetzt ist es wichtig, dass das kostenlose Hilfsangebot flächendeckend bekannt wird.“ Die Sprechstunde ist dienstags 10-12 Uhr und donnerstags 14-16 Uhr unter der Nummer 0800 – 3700800.

Als zweite Konsequenz aus Brokstedt wurden im Auftrag des Justizministeriums Gewaltpräventionsambulanzen (GPA) aufgebaut, um möglichst frühzeitig intervenieren zu können, wenn Menschen durch Grenzverletzungen, Gewalt und Straftaten auffallen. Der Wendepunkt ist zuständig vorrangig im Landgerichtsbezirk Itzehoe und in den Kreisen Segeberg und Dithmarschen.

Die Gewaltpräventionsambulanz berät und interveniert bei (jungen) Menschen mit einem erhöhten Gewaltrisiko, um die Entstehung von Gewalt und Straftaten möglichst zu verhindern, und führt Fachberatungen durch. So unterstützt die GPA beispielsweise auch an den Schulen, die eine deutliche Zunahme an gewalttätigen Vorfällen zu verzeichnen haben. „Wenn zum Beispiel einer Lehrkraft jemand auffällt, der potentiell gewalttätig ist, dann ist es wichtig, dass frühzeitig eine Expertise von außen geholt werden kann“, erklärt Bernd Priebe, Leiter des Fachbereichs Ambulante Rückfallprophylaxe und GPA. „Wir unterstützen die Fachkräfte und können bei Bedarf intervenieren. Es ist elementar, dass potentielle Täter in ein System eingebunden werden.“

Außerdem wurde im vergangenen Jahr im Auftrag des Bildungsministeriums das landesweite, sehr nachgefragte TiK-SH-Angebot (Traumapädagogik im Kindesalter) auch auf Grundschulen und Förderzentren erweitert. Gemeinsam mit zwei anderen Trägern unterstützt der Wendepunkt Fachkräfte in diesen Bereichen mit traumapädagogischen Fortbildungen, Beratungen und Supervision.

Foto: Sascha Niemann, Dirk Jacobsen, Bernd Priebe

#wendepunktev #traumaambulanz #psychosozialenachsorge #gewaltpräventionsambulanz #gewaltprävention #sozialearbeit

 

Weiterbildung: Gemeinsam für ein gutes Klassenklima!

Die Weiterbildung richtet sich an alle Berufsgruppen aus Grund- und weiterführenden Schulen, die bereits in der schulischen Gewaltprävention tätig sind oder sich für dieses Arbeitsfeld interessieren (Fachkräfte der Schulsozialarbeit, Beratungs- und Vertrauenslehrkräfte, Präventionsfachkräfte etc.).

Die Weiterbildung beginnt am 12.05.2025 und erstreckt sich über 15 Termine bis zum 29.06.2026.

Jetzt schnell noch anmelden – alle Informationen hier: https://www.wendepunkt-fortbildung.de/fortbildungen/prima-klima-fachkraft

Die Weiterbildung zur PRIMA KLIMA!-Fachkraft befähigt die Teilnehmer*innen, Gewaltprävention an der Schule praktisch umzusetzen und zu koordinieren. Die Auswahl an aktuellen Themen der Gewaltprävention macht die Teilnehmer*innen somit zu Präventionsexperten*innen in der Schule.

In der Weiterbildung geht es unter anderem um Deeskalationsstrategien, Partizipation, Regeleinführung und Implementierung, Mobbing, Elternarbeit und Methoden kollegialer Beratung.

Weitere Themenschwerpunkte sind sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen sowie sexuelle Grenzverletzungen untereinander, häusliche Gewalt und der Umgang mit psychisch traumatisierten Schüler*innen.

Ein interdisziplinäres Team von Referenten*innen vermittelt aktuelles Fachwissen sowie relevante Handlungsansätze für den schulischen Alltag.

Dazu erhalten die Teilnehmenden umfangreiche Unterlagen für die Praxis.Dieses Fortbildungsangebot wird subventioniert von der Unfallkasse Nord.

#Gewaltprävention #Präventionsarbeit #Schulsozialarbeit #PrimaKlima #wendepunktev

Die Gewalt an den Schulen in Schleswig-Holstein hat deutlich zugenommen

Laut dem sogenannten „Gewaltmonitoring“ des Bildungsministeriums Schleswig-Holstein wurden im Schuljahr 2023/24 1136 Fälle von Gewalttaten gemeldet. Im Schuljahr 2022/23 waren es noch 611 Vorfälle – damit haben sich die Zahlen nahezu verdoppelt.

Im vergangenen Schuljahr richtete sich in 788 Fällen die Gewalt gegen andere Schüler, in 246 Fällen gegen Lehrkräfte und in 102 Fällen gegen andere Personen wie zum Beispiel Schulsozialarbeiter.

95 Prozent der gemeldeten Taten haben Schüler begangen – aber auch Eltern wurden verbal und teilweise auch körperlich übergriffig gegen Lehrkräfte.

Wenn die Bereitschaft zu Gewalt zunimmt, ist präventive Arbeit umso wichtiger. Wir unterstützen die Schulen mit gewaltpräventiven Projekten mit dem Ziel, die Sozialkompetenz und konstruktive Konfliktfähigkeit der Kinder und Jugendlichen zu fördern und gewalttätige Verhaltensweisen bei Heranwachsenden abzubauen und zu verhindern. Wir stärken außerdem die pädagogischen Kompetenzen der Lehrkräfte im Bereich der Prävention und Intervention und bieten regelmäßig Elternabende an, um Eltern und Erziehungsberechtigte in ihren Erziehungskompetenzen zu unterstützen.

Wir gehen auch anlassbezogen in Schulen, wenn es zu Vorfällen in der Schule oder im Klassenverband gekommen ist.

Wenn Lehrkräfte, Fachkräfte der Schulsozialarbeit und Präventionsarbeit sowie Schulleitungen im Umgang mit einzelnen übergriffigen und gewaltbereiten Kindern und Jugendlichen an ihre Grenzen geraten, dann kann die Gewaltpräventionsambulanz des Wendepunkt (GPA) helfen, einzugreifen, zu intervenieren und Hilfen zu koordinieren, bevor es möglicherweise zu massiveren Gewalttaten kommt. Im Auftrag des Justizministeriums Schleswig-Holstein sind wir zuständig vorrangig im Landgerichtsbezirk Itzehoe und in den Kreisen Segeberg und Dithmarschen. Wir bieten Beratung und ggf. weiterführende Intervention für junge Menschen mit einem erhöhten Gewaltrisiko, Fachberatungen und Coaching für Fachkräfte sowie Fortbildungen auf Anfrage.

#keinegewalt #praevention #gewaltpraevention #wendepunktev #schulprojekte #gewaltpraeventionsambulanz

 

Sexualpädagogisches Konzept für Kitas

In unserer praxisorientierten Fortbildung erhalten Sie wertvolle Impulse für die Entwicklung und Umsetzung eines sexualpädagogischen Konzepts in Ihrer Kita.

Die Fortbildung findet am 24. März von 9-16 Uhr im Wendepunkt Fortbildungszentrum in Elmshorn statt. Sie richtet sich an Erzieher*innen, SPA‘s pädagogische Fachkräfte und Leitungskräfte, die ihre Kenntnisse in der sexualpädagogischen Arbeit erweitern möchten.

Anmeldung hier: https://www.wendepunkt-fortbildung.de/fortbildungen/wfz-2025-13Wir behandeln zentrale Themen wie kindliche Sexualität und ihre Bedeutung, die Abgrenzung dieser zu Erwachsenensexualität sowie die Bedeutung eines sexualpädagogischen Konzeptes für den Alltag in der Kita. Sie lernen, wie Sie eine altersgerechte sexuelle Bildung in Ihre tägliche Arbeit integrieren und dabei sowohl eine angemessene Haltung als auch Sprache im Umgang mit diesen Themen finden.

Ein weiterer Fokus liegt auf dem Umgang mit sexuellen Aktivitäten unter Kindern sowie Wickelsituationen. Wir erarbeiten mit Ihnen praxisorientierte Ansätze, um mit diesen Situationen sicher und sensibel umgehen zu können. Darüber hinaus werden Sie für die Bedeutung von Nähe-Distanz-Verhältnissen in der pädagogischen Arbeit sensibilisiert und lernen, wie Sie in diesem Kontext eine gesunde Balance wahren.

Außerdem gehen wir auf die Elternarbeit ein und erarbeiten, wie Sie das Thema Sexualität professionell und sensibel in Gesprächen mit Eltern ansprechen können.

Ihre Referentin ist Runa Lück (MA Pädagogik, BA Pädagogik und Soziologie). Die Fortbildung findet statt im Wendepunkt Fortbildungszentrum, Gärtnerstraße 10-14, 25335 Elmshorn.

#fortbildungen #sozialearbeit #wendepunktev #WendepunktFortbildungsZentrum

Fortbildung zu Sexuellen Übergriffen unter Kindern

Wir bieten zwei eintägige Fortbildungen zum Thema „Sexuelle Übergriffe unter Kindern“ an – einmal im Bereich Kita, einmal im Bereich Grundschule und Hort.

Termin Kita: 17.3.25, 9-16 Uhr im Wendepunkt Fortbildungszentrum in Elmshorn.

Jetzt anmelden unter: https://www.wendepunkt-fortbildung.de/fortbildungen/wfz-2025-18

Diese Fortbildung unterstützt Fachkräfte dabei, Grenzverletzungen von altersangemessener kindlicher Sexualität zu unterscheiden und einen professionellen Umgang zu entwickeln. Hierfür wird ein Überblick über die Entwicklung der kindlichen Sexualität gegeben und eine Abgrenzung zu Grenzverletzungen vollzogen. Es wird aufgegriffen, wie mit der starken emotionalen Betroffenheit, die das Thema bei Kindern, Erziehungsberechtigten und pädagogischen Fachkräften auslösen kann, umgegangen werden kann.

Das Thema ist auch in Grundschule und Hort von großer Relevanz. Unsere Fortbildung zum Thema sexuelle Übergriffe unter Kindern im Grundschulalter bietet Impulse, um das Thema sensibel und professionell in die tägliche Arbeit zu integrieren.

Termin Grundschule: 31.3.25, 13-17 Uhr im Wendepunkt Fortbildungszentrum in Elmshorn.

Anmeldung hier: https://www.wendepunkt-fortbildung.de/fortbildungen/wfz-2025-14

Das gemeinsam erarbeitete Basiswissen soll Sie dabei unterstützen, um Kindern einen möglichst sicheren Raum für ihre Entwicklung zu bieten und ihnen den Umgang mit eigenen Wahrnehmungen und Grenzen zu ermöglichen. Wir behandeln die kindliche sexuelle Entwicklung und zeigen auf, wie sich diese in verschiedenen Altersstufen darstellt. Darauf aufbauend werden altersangemessenes Verhalten, grenzverletzendes Verhalten und Übergriffe unter Kindern differenziert.

In der Fortbildung erhalten Sie Handlungsempfehlungen, wie Sie als pädagogische Fachkraft präventiv arbeiten und im Falle eines Vorfalls angemessen reagieren können. Sie lernen, wie Sie ein sicheres und respektvolles Umfeld schaffen, in dem Kinder lernen, ihre eigenen Grenzen zu wahren und die Grenzen anderer zu respektieren.

Ihre Referentin ist Runa Lück (MA Pädagogik, BA Pädagogik und Soziologie). Die Fortbildung findet statt im Wendepunkt Fortbildungszentrum, Gärtnerstraße 10-14, 25335 Elmshorn.

#fortbildungen #sozialearbeit #wendepunktev #wfz

Digitale Elternabende zu Präventionsthemen

Wir bieten kostenlose digitale Elternabende zu unterschiedlichen präventiven Themen an – parallel zu unseren Angeboten in den Schulen im Kreis Pinneberg.

Einen Überblick über die aktuellen Angebote finden Sie hier: https://www.wendepunkt-ev.de/digitale-angebote-fuer-eltern/

Im März, Mai und Juni behandeln wir die Themen „Prävention von sexualisierter Gewalt“ und „Mobbing, digital und analog“. Für Eltern von Schüler*innen aus den Jahrgangsstufen 4 bis 10 aus dem Kreis Pinneberg.

Prävention findet im Alltag statt! Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche bei der sexuellen Entwicklung hilfreich zu begleiten und sie vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Wir besprechen zentrale Fragen wie „Wie kann sexuelle Aufklärung gelingen?“, „Wie kann ich mein Kind vor sexualisierter Gewalt schützen?“ und „Was kann ich tun, wenn ich Unterstützung benötige?“

Da viele Kinder und Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit in der Schule und im Internet verbringen, ist es besonders wichtig, darüber informiert zu sein, was zu tun ist, wenn das eigene Kind von Mobbing betroffen ist. Wir möchten gemeinsam mit Ihnen die Definitionen von Mobbing und Cybermobbing besprechen und entsprechende Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, wie Sie Ihr Kind unterstützen können. Da jede*r sechste Schüler*in gemobbt wird (PISA-Studie der OECD, 2017), ist Mobbing weit verbreitet und die Folgen sind schwerwiegend für die betroffene Person und den/die Täter*innen.

Melden Sie sich jetzt an und erhalten Sie einen Einblick in wichtige Themen für Ihre Kinder – bequem auf dem Sofa, im Büro, am Küchentisch…

#prävention #elternabende #wendepunktev #mobbing

Die Gesellschaft für Sexualpädagogik e.V. hat eine Stellungnahme „Für eine starke Sexuelle Bildung: Schutz, Aufklärung und Menschenrechte sichern“ veröffentlich, mit der sie sich entschieden gegen rechtspopulistische Angriffe auf Sexuelle Bildung stellt.
Wir haben uns dieser Stellungnahme angeschlossen.

„Wir wenden uns entschieden gegen politische Bestrebungen, Sexuelle Bildung für Kinder einzuschränken sowie sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu negieren, wie es zuletzt die AfD in der Drucksache 20/14717 (31.01.2025)1 formulierte. Diesen Vorstoß der AfD sehen wir als einen massiven Rückschritt hinter ein wissenschaftlich fundiertes Sexualitätsverständnis und grundlegende sexuelle und reproduktive Menschenrechte. (…)

Sexuelle Bildung ist ein fundamentales Menschenrecht, das sowohl in internationalen Menschenrechtsabkommen als auch in der nationalen Gesetzgebung verankert ist. Sie gewährleistet den Zugang zu Informationen und Fähigkeiten, die für das Verständnis der eigenen geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung, für die Förderung von Respekt gegenüber anderen und für die Wahrung der sexuellen und reproduktiven Rechte unabdingbar sind. Das Recht auf umfassende Sexuelle Bildung ist daher nicht nur eine Frage des Wissens, sondern auch der Gesundheit und der persönlichen Freiheit.“

Die vollständige Stellungnahme ist hier zu lesen: https://gsp-ev.de/stellungnahme-fuer-eine-starke-sexuelle-bildung-schutz-aufklaerung-und-menschenrechte-sichern/

#gsp #aufklärung #wendepunktev

Psychosoziale Versorgung ist Prävention

In einer Pressemitteilung fordern Der PARITÄTISCHE SH und die Brücke SH, die psychosoziale Versorgung zu stärken – gerade auch von Flüchtlingen.

Die Politik sollte „den Fokus verstärkt auf die Defizite in der Versorgung psychisch erkrankter Menschen richten, anstatt dort kontinuierlich Gelder zu kürzen. Stattdessen verliert man sich in Zuwanderungsdebatten.

Psychosoziale Zentren für traumatisierte Flüchtlinge versuchen, die Versorgungslücken zu schließen, jedoch sind die Bundesmittel gerade von 13 auf sieben Millionen Euro gekürzt worden.“

Dem können wir uns nur anschließen. In unserer Interdisziplinären Trauma-Ambulanz Westholstein kümmern wir uns auch um Kinder, Jugendliche und Jungerwachsene, die durch Krieg und Flucht hochbelastende und traumatisierende Erfahrungen machen mussten. Oftmals ist das ganze Familiensystem betroffen.

„Die sozialpsychiatrischen und traumaspezifischen Angebote ermöglichen den Kindern und Jugendlichen, das Erlebte einzuordnen und zu verarbeiten“, erklärt Dirk Jacobsen, Geschäftsführer des Wendepunkt e.V. „Viele leben in einer Art Dauerstress, haben Angst und Alpträume und haben dadurch Schwierigkeiten, sich im Alltag einzuordnen. Die Angebote sind eine konkrete Hilfe und wirken gleichzeitig präventiv. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass wir in den Kreisen Pinneberg und Steinburg derartige Angebote machen können. Allerdings wurden im Kreis Pinneberg die Sondermittel speziell für Flüchtlinge aus der Ukraine in diesem Jahr leider gestrichen.“

„Sozialpsychiatrische Arbeit kostet Geld, in diesem Bereich zu sparen ist fahrlässig“, so Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein. Er appelliert an die Politik, weniger über Zuwanderung zu streiten und stattdessen darüber zu diskutieren, wie die Versorgung psychisch kranker Menschen verbessert werden kann, unabhängig von ihrer Herkunft.

„Insbesondere Menschen, die vor Krieg und Verfolgung flüchten, brauchen psychosoziale Unterstützung. Das ist auch eine Prävention von Gewalttaten“, so Harald Möller von der Brücke Schleswig-Holstein. Er ist Koordinator des Psychosozialen Zentrums für traumatisierte Flüchtlinge in Schleswig-Holstein (PSZ). Dieses ist Teil der Brücke SH und Mitglied im Dachverband des PARITÄTISCHEN SH.

#Paritätischer #BrückeSH #trauma #traumaambulanz #wendepunktev #flüchtlinge

Kinder und Jugendliche vor den Gefahren im Internet schützen

Heute ist der internationale „Safer Internet Day“. Ziel ist es, für die Gefahren im Internet zu sensibilisieren und Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften zu schaffen.

Kinder und Jugendliche haben heute immer früher Zugang zum Internet. Dabei ist es wichtig, ihnen einen sicheren Umgang beizubringen und sie vor den Gefahren zu schützen.

Eine der Gefahren, denen Kinder und Jugendliche immer häufiger begegnen, ist Cybermobbing.  Nach einer aktuellen Studie sind in Deutschland mehr als zwei Millionen Kinder und Jugendliche von Cybermobbing betroffen.

Wir führen Präventionsprojekte gegen (Cyber-)Mobbing an den Schulen durch. Dabei müssen wir feststellen, dass das Thema zunimmt und dass die Kinder immer jünger werden. „Inzwischen melden sich bei uns auch vermehrt Grundschulen, die gerne eine Unterstützung oder Fachberatung bei einer Intervention bei Mobbing wünschen“, so Bianca Tietz, Fachbereichsleiterin Prävention im Wendepunkt. „Cybermobbing erfolgt häufig durch bekannte Menschen aus dem nahen Umfeld – wie der eigenen Klasse oder der Schule. Dabei geht es um Beleidigungen, Beschimpfungen und das Verbreiten von Gerüchten. Lehrkräfte und Fachkräfte der Schulsozialarbeit sind bei dem Thema sensibilisiert und sehr bemüht, stoßen aber an ihre Grenzen – nicht zuletzt durch den Fachkräftemangel.“

Laut der Studie sagen fast 70 % der Lehrkräfte, dass sie diesem Thema in der Schule nicht mehr gewachsen sind.

Mehr Infos zu der Studie hier: https://www.klicksafe.de/news/ueber-2-millionen-kinder-von-cybermobbing-betroffen

Ein weiteres wichtiges Thema ist Cybergrooming, wenn Erwachsene aus sexuellen Motiven unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufnehmen.

Eine ZDF-Dokumentation ist diesem Thema nachgegangen und hat die Gefahren für Kinder auf einer Spieleplattform wie Roblox recherchiert. Die Doku ist hier zu sehen:

https://www.zdf.de/dokumentation/die-spur/roblox-kinderspiel-online-gefahr-100.html

Klicksafe widmet sich in diesem Jahr zum Safer Internet Day dem Thema Fake News – Keine Likes für Lügen:

https://www.klicksafe.de/sid25

#saferinternetday #klicksafe #prävention #wendepunktev

Online-Veranstaltung: Das ist der Start für Ihr Schutzkonzept!

Wir bieten eine Online-Veranstaltung an, die ideal ist, um einen Einblick in die Schutzkonzeptarbeit zu erhalten: „Auf dem Weg zum Schutzkonzept – Eine Online-Veranstaltung, die den Auftakt markiert“. Am 20.2.25 von 14:00 – 17:00 Uhr – bequem vom Sofa oder ihrem Büro oder wo auch immer aus!

Hier anmelden: https://www.wendepunkt-fortbildung.de/fortbildungen/wfz-2025-09

Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist – auch in Deutschland – kein Einzelfall. Vor dem Hintergrund dieser Tatsache und aufgrund gesetzlicher Regelungen stehen zahlreiche Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, vor der Herausforderung, sich zu einem Schutz- und Kompetenzort zu entwickeln.

Diese Online-Veranstaltung richtet sich explizit an Leitungs- und Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen im institutionellen Rahmen arbeiten (in Kita, Schule, Jugendhilfe, offener Jugendarbeit, kirchlicher Jugendarbeit, Sportverein, …) und mit der Schutzkonzeptarbeit beginnen möchten. Die Veranstaltung führt in die Idee der Schutzkonzepte ein, zeigt die inhaltlichen Bausteine auf und gibt einen Ausblick auf den Prozessablauf.

Ein institutionelles Schutzkonzept fokussiert auf die Verankerung handlungspraktischer Schutzprozesse in den pädagogischen Alltag sowie die Entwicklung von Verfahren zum Umgang mit (Verdachts-)Fällen von (sexualisierter) Gewalt. Und das wiederum stärkt die Handlungssicherheit aufseiten der Fachkräfte.

Ihre Referentin ist Jule Thomsen, B.A. Bildungswissenschaften, Master of Education im Studiengang „M.Ed. Lehramt an Gymnasien“.

#schutzkonzepte #fortbildungen #sozialearbeit #wfz #wendepunktev