In den Osterferien haben wir mit Jugendlichen aus dem Wendepunkt einen Ausflug in das Hamburger „Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt“ (MARKK) unternommen. Eine spannende Reise in eine fremde Welt!
Schon die Anreise mit der Bahn bei strahlendem Sonnenschein war ein Erlebnis, bei dem sich die beteiligten Jugendlichen im Alter von 11 bis 14 Jahren kennenlernen konnten und schöne Gespräche entstanden. Ausflüge diese Art sind immer interessante Gruppenerlebnisse! Nach einem gemütlichen Spaziergang kamen wir im Museum an, wo wir die Museumspädagogin kennenlernten, die uns anschließend durch zwei Ausstellungen führte.
Unsere Reise begann in Tirol – hier lernten wir eine Kultur der österreichischen Gegend ganz anderer Art kennen. Über viele ausgestellte Gegenstände wie z.B. reichhaltig bestickte Tabakbeutel, kunstvoll geschnitzte Wanderstäbe oder auch Objekte, die von einer Auseinandersetzung mit dem Geburtsschmerz der Frau erzählten, konnten die Jugendlichen in eine Kultur eintauchen, die ihre innere Stärke neben dem christlichen Glauben in den Tieren und der Natur fand. Auf verschiedenste Weise waren diese Schutzfaktoren symbolisch in den Gebrauchsgegenständen oder Schutzobjekten dargestellt.
Im Anschluss wurden wir durch eine Abschiedsausstellung zu den Benin-Bronzen geführt. Einige Objekte waren bereits durch einen kleinen Aufsteller vertreten, der darauf verwies, dass sie als geraubte Kunst an ihre ursprünglichen Besitzer nach Nigeria zurückgesandt wurden.
Faszinierend waren die großen Unterschiede in Farbe, Form und Material der dargestellten Masken, Objekte und Schwerter, die, ähnlich wie die österreichischen Wanderstäbe, für den zeremoniellen Gebrauch gefertigt wurden. So konnten die Jugendlichen über das Erleben verschiedener Kunstobjekte in zwei Kulturen, deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten eintauchen.
Im Anschluss gingen wir in eine eigene künstlerische Umsetzung nach dem Motto “Ich sehe was, was du nicht siehst” über. Jede Person hatte sich ein Objekt ausgesucht und dieses besonders gut gemerkt. Anhand der erinnerten inneren Bilder wurde dieses Objekt bestmöglich beschrieben. Diese Beschreibungen setzten alle anderen in eine Zeichnung um. Es war schön zu sehen, wie lebendig innere Bilder sein können und wie facettenreich ein und dieselbe Beschreibung von den Zeichnenden umgesetzt wurde! In der gemeinsamen Betrachtung wurden aber auch viele Gemeinsamkeiten ausgemacht und noch vor Ort mit den Exponaten verglichen.
Die Jugendlichen bekamen alle noch ein kleines Zeichenkit zum Abschied geschenkt. Es war sehr schön, wie sie das z.T. gleich aufgriffen und noch beim gemeinsamen Mittagessen anfingen, zu zeichnen, was sie gerade sahen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei „Appen musiziert – Keine Gewalt an Kindern“ für die großzügige Spende, mit der wir unseren Ausflug umsetzen konnten!