Aktuelles

Neues Präventionsprojekt in Quickborn zur Mediennutzung geplant

Kinderhilfswerk unterstützt den Wendepunkt e.V.

Das Angebot soll sich an die Erzieher, Eltern und Kinder der zehn Kitas in Quickborn richten. Dabei geht es um den Umgang mit den Medien, die tägliche Nutzung und die möglichen Gefahren, die für Kinder im Internet und den digitalen und sozialen Medien lauern. Das Projekt soll frühzeitig informieren und sensibilisieren. Die Initiative dazu kam von dem Gründer und Vorsitzenden des Kinderhilfswerks Quickborn, Richard Janssen. „Kinder, Eltern und Großeltern sind mit dem Thema zunehmend überfordert. Elektronische Medien sind kein Babysitter, das müssen wir vermitteln,“ meint Janssen. „Viele Erwachsene wissen gar nicht, was den Kindern da alles passieren kann. Wir müssen die Kinder vor diesen Gefahren und vor sich selbst schützen.“

Der Wendepunkt e.V. wird das Projekt, dass vom Kinderhilfswerk auch finanziell unterstützt wird, ab 2020 umsetzen. Erzieherinnen und Erzieher aus den Kitas beklagten sich vermehrt über die Mediennutzung der Eltern, berichtet Wendepunkt-Leiter Dirk Jacobsen. Manche Eltern würden beim Abgeben und Abholen ihrer Kinder mehr auf das eigene Handy achten als auf alles andere. „Wir wollen den Fachkräften helfen, mit den Eltern darüber zu sprechen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Denn die Kinder ahmen dann natürlich das Verhalten ihrer Eltern nach.“

Ein aufgeklärtes Bewusstsein zum richtigen Umgang mit den digitalen Medien ist nach Ansicht von Jacobsen elementar. Denn neben der Frage nach der Dauer der Nutzung von digitalen Geräten geht es natürlich auch um den Schutz der Kinder vor bestimmten Inhalten. „Kinder werden über das Internet vermehrt mit Bildern konfrontiert, die sie nicht verarbeiten können“, weiß Jutta Wedemann, die im Wendepunkt für die Präventionsarbeit zuständig ist. Sie wird das Pilotprojekt an den Kitas durchführen. „Wir müssen frühzeitig präventiv Fachkräfte und Eltern informieren und sensibilisieren und damit schon in den Kindergärten anfangen.“

Im vergangenen Jahr hat der Wendepunkt allein in Quickborner Schulen 13 Präventionsprojekte, zwei begleitende Elternabende und einen Workshop für Fachkräfte durchgeführt. Auch in diesem Jahr sind mehrere Präventionsprojekte an Quickborner Schulen geplant oder schon in der Durchführung. Zusätzlich bietet der Wendepunkt in seinen neuen Räumen in der Kieler Straße 93 auch Beratung gegen sexuellen Missbrauch und häusliche Gewalt an.

Diese Arbeit ist möglich durch die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Quickborn und das Kinderhilfswerk. Vor 27 Jahren wurde in Quickborn die Außenstelle des Wendepunktes gegründet. Seitdem wurde der Wendepunkt in über 700 Fällen von sexuellem Missbrauch und von häuslicher Gewalt gegen Mädchen und Jungen aktiv. Im Rahmen der Erziehungshilfen konnte etlichen Familien bei der Bewältigung ihrer Probleme geholfen werden.

„Herr Janssen hilft uns nicht nur finanziell, sondern auch ideell. Ohne ihn und das Kinderhilfswerk sowie die Unterstützung durch die Stadt wäre unsere Arbeit in Quickborn so nicht möglich“, betont Dirk Jacobsen.

Die Beratungsstelle in der Kieler Straße 93 ist Dienstag von 14 bis 16 Uhr besetzt. Weitere Termine nach Vereinbarung: Tel 04106 / 82951