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Nach Brokstedt: Gewaltpräventionsambulanzen sollen Taten verhindern helfen

Das neue Angebot der Gewaltpräventionsambulanzen soll sich an Menschen richten, die straffällig geworden sind oder straffällig zu werden drohen. Der Messerangriff von Brokstedt habe gezeigt, dass es viele Anstrengungen brauche, um das Risiko zu verringern, dass solche Taten passieren, sagte Justizstaatssekretär Otto Carstens bei der Vorstellung des neuen Konzepts. „Eine Garantie, sie zu verhindern, kann es nicht geben, Aber jeder Baustein, der dabei hilft, damit Gewalt gar nicht erst entsteht, ist äußerst wertvoll“, sagte Carstens.

Träger der Gewaltpräventionsambulanzen sind Pro Familia in Flensburg und Lübeck, das Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP) in Kiel und der Wendepunkt e.V. in Elmshorn. Unterstützt werden sie durch den Verein Krisendienst aus Schleswig, der ein Krisentelefon betreibt.

Der Wendepunkt betreibt seit vielen Jahren eine Ambulante Rückfallprophylaxe, die sich an sexuell übergriffige junge Menschen richtet, sowie eine Forensische Ambulanz, in der ambulante Einzeltherapien für erwachsene Sexualstraftäter durchgeführt werden.

Ziel der Gewaltpräventionsambulanzen ist, Personen mit problematischen Verhaltensweisen langfristig zu begleiten und durch koordinierte Hilfsangebote dissozialen Entwicklungen entgegenzuwirken. Es geht darum, Täterkarrieren zu vermeiden. Für die Arbeit stellt das Justizministerium in diesem Jahr 400.000 Euro zur Verfügung.

Parallel dazu hat das Justizministerium ein landesweites Angebot der psychosozialen Nachsorge nach Straftaten ins Leben gerufen. Dieses Angebot wird durch den Wendepunkt umgesetzt. Nach traumatischen Ereignissen können sich Opfer von Straftaten professionelle akute und mittelfristige Hilfe beim Wendepunkt holen.