Nur zusammen ist das Puzzle vollständig – aber jedes einzelne Teil ist wichtig und gehört dazu. Genau darum ging es bei dem Angebot des Wendepunkt e.V. zur Interkulturellen Woche. 14 Schülerinnen und Schüler aus den DaZ-Klassen der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule haben sich mit den Fragen auseinandergesetzt: Warum bin ich wichtig? Was ist mir wichtig? Und wie gehören wir in die Gemeinschaft?

Der 11jährigen Avrasia aus Syrien sind ihre Familie und ihre Freunde wichtig. Und sie liebt Pferde – deshalb hat sie auf ihr Puzzleteil ein Pferd gemalt. Die 14jährige Batul aus Syrien hat ein Selbstporträt gezeichnet – und ihren Lieblingsteddybären.

Die Kinder im Alter zwischen 10 und 15 Jahren haben alle ein großes Puzzleteil aus Pappe bekommen, auf dass sie malen sollten, was ihnen etwas bedeutet und was ihnen gefällt. Viele haben ihr Puzzleteil kunterbunt angemalt und mit Federn, Aufklebern und Glitzer verziert, andere haben in detailreichen Zeichnungen ihre Hobbys dargestellt. „Ich singe und lese gerne. Und schreibe Essays“, erzählt die 14jährige Alessia. Sie ist erst vor 8 Monaten aus Albanien gekommen, spricht aber schon sehr gut deutsch. „Ich bin ein Teil meiner Familie und meiner Gemeinschaft. Und ich bin auch ein Teil der Zukunft – ich kann versuchen, die Welt zu verändern.“

Zusammen mit Kunsttherapeutin und –pädagogin Sophie Firle, Dipl.-Pädagogin Hanne Traulsen und weiteren Wendepunkt-Mitarbeitern haben die Kinder über das Thema gesprochen, gebastelt, gespielt und gesungen. Und am Ende wurden die fertigen Puzzleteile zu einem Ganzen zusammengefügt und den Eltern und Familienmitgliedern, die extra gekommen waren, präsentiert. Anschließend gab es noch ein internationales Buffet.

Sascha Niemann, Leiter des Fachbereichs Traumazentrum und Beratung, stellte dabei die Arbeit des Wendepunktes vor und welche Hilfen bei der Bewältigung belastender Erlebnisse geboten werden.

„Ich fand den Tag heute ganz toll,“ resümiert DaZ-Lehrerin Katja Förster. „Das war eine gemischte Gruppe mit Kindern, die sich zum Teil noch gar nicht kannten. Es war eine tolle Atmosphäre – alle waren ganz konzentriert bei der Arbeit und alle hatten ein Lächeln im Gesicht! Die Idee mit dem Puzzle war sehr schön.“ Das findet auch die 12jährige Madina aus Afghanistan: „Es war megaschön – ein toller Tag!“