Aktuelles

„Habibi“ – Unser „Lieblings-Baum“

DaZ-Schüler basteln im Wendepunkt einen Phantasiebaum

„Habibi“ bedeutet im Arabischen so viel wie „Liebling“, aber auch „Freund“. Diesen Namen haben sich die 17 Schülerinnen und Schüler der DaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache) der Anne-Frank-Schule für ihren Baum ausgesucht. „Unser phantastischer Baum“ – so hieß das Angebot des Wendepunktes zur Interkulturellen Woche.

Die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren haben mit uns die Blätter für den Baum selbst gebastelt und verziert. Mit bunten Steinen, viel Farbe, Federn, Herzchen – aber auch traurigen Smileys. Die Mädchen und Jungen sollten dabei ihre eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle einarbeiten.

Die 13jährige Maha aus dem Irak hätte den Baum deshalb auch lieber „Verletzte Blätter“ genannt. „Weil wir im Krieg gelebt haben und wissen, wie das ist,“ sagt sie. Die 14jährige Nivin aus Syrien stimmt ihr zu: „Verletzt – so fühlen wir uns.“ Sie finden den Baum aber sehr schön und bunt, weshalb sie mit dem Namen „Habibi“ auch einverstanden sind.

Die Kinder und Jugendlichen kommen aus 9 verschiedenen Nationen. Zwei Sprachmittler halfen beim gemeinsamen Austausch – und übersetzten die Geschichte von dem Baum, der erst ganz unglücklich über seinen Standort ist. Doch schließlich versteht er, dass er alleine an genau diesen Platz passt – weil er so ist, wie er ist.

„Künstlerisch zu arbeiten ist für viele dieser Kinder sehr ungewöhnlich, eine neue Erfahrung. Hier haben sie mit dem Baum ein positives, schönes Ergebnis“, meint DaZ-Lehrerin Frau Förster.

Am Nachmittag gab es inspiriert durch das Projekt noch ein Fachgespräch zu den Wünschen und Bedürfnissen von Kindern mit Fluchterfahrungen, um gemeinsame Ideen für die Arbeit zu entwickeln. Herr Dr. Akgün, DaZ-Koordinator, hat den Bedarf der kommenden Jahre aufgeschlüsselt. Die Zahlen der Schüler in DaZ-Klassen gehe zwar zurück, die Zahl der SchülerInnen mit DaZ-Förderbedarf in den Regelklassen würde aber dementsprechend rasant ansteigen. Frau Schmeleva von der Brücke Elmshorn verwies hierzu nochmal auf den Bedarf nach Sprach- aber eben auch nach Kulturmittlung.