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Fortbildungszentrum erhält Qualitätssiegel des Landes Schleswig-Holstein

„Staatlich anerkannter Träger der Weiterbildung“ – dieses Qualitätssiegel hat das Fortbildungszentrum des Wendepunkt e.V. (WFZ) vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein verliehen bekommen. Damit ist der Wendepunkt einer der wenigen Träger im Kreis Pinneberg, der dieses Siegel führen darf.

Dr. Silke Detering, Referatsleiterin Fachkräftesicherung und Weiterbildung des Ministeriums, kam eigens aus Kiel angereist, um das Zertifikat persönlich zu überreichen und sich die Räumlichkeiten des WFZ anzuschauen. „Die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften ist ein wichtiges Thema, die Arbeitskräfte müssen die richtigen Qualifikationen erhalten. Gerade wenn man in Berufen arbeitet, die viel mit menschlichen Problemfeldern zu tun haben. Das WFZ richtet sich mit seinen Angeboten an eine wichtige Zielgruppe.“

Der Wendepunkt engagiert sich seit vielen Jahren in der Fortbildung von Fachkräften aus dem Bildungssektor, der Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen oder auch der Justiz. Um Kindern und Jugendlichen das Aufwachsen in einem förderlichen und gewaltfreien Umfeld zu ermöglichen, müssen Fachkräfte aus pädagogischen, psycho-sozialen und anderen Bereichen befähigt sein, die soziale Kompetenz der Heranwachsenden sowie die Erziehungskompetenz von Eltern gezielt zu fördern und im Zweifelsfall zum Wohle der Heranwachsenden professionell einzugreifen.

„Bestimmte Themen sind nicht Bestandteil der Berufsausbildung. Bei ihrer täglichen Arbeit stellen die pädagogischen Fachkräfte dann aber fest, dass sie zum Beispiel viel mit Gewalterfahrungen und Traumatisierungen zu tun haben“, erklärt Dennis Blauert, Leiter des WFZ. „Wir bieten Vorträge, Workshops, Seminare, mehrtägige Fortbildungen und Coachings an, um das nötige Fachwissen zu vermitteln und die Fachkräfte in ihrer Arbeit zu stärken.“

Im vergangenen Jahr nahmen 2046 Personen an insgesamt 100 Fortbildungen teil – eine deutliche Steigerung gegenüber 2017, wo 1200 Personen erreicht wurden. Themen waren zum Beispiel Gewaltprävention, Kinderschutz, Traumapädagogik, Schulbegleitung, Sexualpädagogik, Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern, Qualitätssicherung und Schutzkonzepte für Einrichtungen.

„Es ist wichtig, gerade auch in Zeiten des Fachkräftemangels, zu qualifizieren und das richtige Hintergrundwissen zu vermitteln. Warum verhält sich ein Kind so – und wie kann ich ihm helfen?“, so Dirk Jacobsen, Leiter des Wendepunktes. „Gleichzeitig muss man aber auch Sorge für sich selbst tragen – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leiden oft selbst unter den psychischen Belastungen. Wir helfen ihnen, sich selbst zu stärken.“

Das Referententeam des WFZ besteht aus 17 Mitarbeitern/innen aus verschiedenen Fachbereichen des Wendepunktes. Alle Referenten arbeiten tagsüber in der Praxis und können daher auf ihre täglichen Erfahrungen zurückgreifen. Vereinzelt kommen auch externe Fachkräfte zum Einsatz – zum Beispiel bei dem jährlichen Trauma-Fachtag.

„Das Siegel ist ein Indiz dafür, dass wir qualitativ hochwertige Fortbildung anbieten“, so Jacobsen. „Das wollen wir weiter ausbauen – das WFZ soll ein Fortbildungszentrum sein für pädagogische Fachkräfte, die sich in den Themenbereichen Kinderschutz und Präventionsarbeit weiterbilden wollen.“