
Ein Selbstporträt ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Person – wie sehe ich aus, wer bin und wie wirke ich nach außen? Wir haben Jugendliche aus unseren Erziehungshilfen eingeladen, sich spielerisch in einer künstlerischen Selbstdarstellung auszuprobieren.
Nach einer Inspiration durch Porträtzeichnungen diverser Künstler*innen entstanden Porträts in verschiedenen Techniken, bei denen es immer um einen künstlerischen, humorvollen und lockeren Zugang zum eigenen Gesicht ging.
Mit viel Freude und mancher Intimität im Gespräch schufen die Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren sechs verschiedene Zeichnungen. Es war schön zu sehen, wie jede künstlerische Übung sie aufs Neue überraschte und wie gut sie sich darauf einlassen konnten.
Über eine nur schwer zu kontrollierende Stiftspur am Ende eines langen Bambusstockes fanden sie den Einstieg in ihre erste Zeichnung. Weitere Ausgangsbilder entstanden z.B. mit der ungeübten linken Hand, auf einem Butterbrotpapier, welches auf das Gesicht aufmodelliert wurde, oder nach einer Tasterfahrung – die eine Hand zeichnet, was die andere gerade im Gesicht erfühlen kann. Als die Jugendlichen zum Ende hin ihr Gesicht auf den Kopierer legten, wurde viel gelacht – sie freuten sich über jede einzelne Pore ihres Gesichtes, die auf dem Papier abgebildet war.
Alle Kunstwerke wurden zu einem kleinen Büchlein zusammengebunden, dass sie mit nach Hause nehmen durften.
Da es krankheitsbedingt nur eine kleine Gruppe war, entstand eine sehr vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre mit vielen Momenten der Selbstreflektion, intensiven Gesprächen sowie einem sehr angenehmen Miteinander der Jugendlichen – ein besonderer und schöner Nachmittag!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei „Appen musiziert – Keine Gewalt an Kindern“ für die großzügige Spende, mit der wir diese Kunstaktion umsetzen konnten!