Wendepunkt e.V. Newsletter Oktober/2023
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Liebe Mitglieder und Kolleg*innen, liebe Freunde und Freundinnen des Wendepunktes,
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was hat ein Schäferhund mit Kunst zu tun? Eigentlich nichts – aber beides setzen wir erfolgreich bei unserer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein. Die Hündin Ynia hilft Kindern, sich zu öffnen. Und die Kunsttherapie unterstützt Kinder und Jugendliche dabei, eigene Stärken zu erkennen und sich über Sprachgrenzen hinaus auszudrücken.
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Unsere Themen diesmal:
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- "Herzstücke" - Kunstaktion zur Interkulturellen Woche Elmshorn
- Neue Leiterin unseres Fortbildungszentrums
- Wuff: unsere neue Mitarbeiterin Ynia
- Ausflüge mit Jugendlichen zu zwei Kunstausstellungen
- Wir werden unterstützt
- Unser neues Fahrrad
- Wir stellen uns vor
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"Herzstücke" - Kunstaktion zur Interkulturellen Woche in Elmshorn
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Die 10jährige Lewan aus dem Irak hat eine ganz einfache Antwort auf die Frage, was sie glücklich macht: „Lachen!“ Wenn es danach geht, ist sie bei der Kunstaktion im Wendepunkt e.V. genau richtig – es wird viel gelacht und mit großer Begeisterung kreativ gearbeitet.
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12 Kinder mit Migrationshintergrund aus der Grundschule Hafenstraße gestalten unter Anleitung von Wendepunkt-Mitarbeiter*innen eine kleine Schatzkiste aus einer großen Streichholzschachtel. Es wird gemalt und bunt beklebt, und es entstehen kleine Schmuckstücke, die die Kinder mit Symbolen füllen sollen. Symbole für Dinge, die ihnen wichtig sind, kleine „Herzstücke“ eben. Sie überlegen, was ihnen in ihrem Leben Kraft gibt und sie stärkt.
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Die 10jährige Nekhat aus Afghanistan will etwas hineintun, das mit ihrem Heimatland, ihrer Familie oder ihrem Glauben zu tun hat. Nekhat kennt den Wendepunkt bereits gut. Als sie vor ein paar Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland kam, war sie für eine Weile im Wendepunkt, weil sie „sehr schlimme Träume“ hatte, wie sie sagt. „Als ich dann hier im Wendepunkt war, ging das alles irgendwann weg. Ich mag es hier sehr. Und ich finde es sehr gut, kreativ zu sein – es ist sehr aufregend und cool heute!“
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Der 10jährige Viktor aus Bulgarien hat seine Schachtel mit dem Namen seines Lieblings-Fußballvereins verziert – in kunterbunten Buchstaben. Neben Fußball sind ihm vor allem seine Freunde sehr wichtig: „Wenn ich mich nicht gut fühle, dann gehe ich zu meinen Freunden und spreche mit ihnen. Ich glaube an die. Und das hilft mir.“
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Als erstes Herzstück für ihre Schachtel bemalen die Kinder Steine in bunten Farben. Und dann werden die Schachteln noch zu einem großen Herzen zusammengelegt.
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„Die Aktion hat mir sehr gefallen“, sagt Viktor. Und Lewan ergänzt: „Ich habe mich direkt wohlgefühlt, wie die Leute hier mit uns geredet haben.“
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Neue Leiterin des WFZ
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Anja Dithmer-Hesse ist neue Leiterin unseres Fortbildungszentrums WFZ. Sie tritt damit die Nachfolge von Dennis Blauert an, der unseren Fortbildungsbereich über viele Jahre erfolgreich immer weiter ausgebaut hat. Der Wendepunkt engagiert sich in der Fort- und Weiterbildung von Fachkräften aus dem Bildungssektor, der Jugendhilfe sowie dem Gesundheitswesen, um sie in ihren unterschiedlichen Arbeitsfeldern zu unterstützen und zu befähigen. Anja Dithmer-Hesse …
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Wuff: unsere neue Mitarbeiterin Ynia
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Unsere neue Mitarbeiterin Ynia lernt schnell, ist sehr gesellig, lässt sich gerne auf Neues ein – und ist einfach total süß! Ynia ist nämlich ein 5 Monate alter Schäferhundwelpe und unser neuester Zuwachs. Obwohl sie noch mitten in ihrer eineinhalbjährigen Ausbildung zum Therapiebegleithund ist, unterstützt uns Ynia schon bei unserer Arbeit.
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Gerade hilft Ynia einem 10jährigen Mädchen, sich zu öffnen. Anfangs war die 10jährige noch etwas vorsichtig. Inzwischen genießt sie die gemeinsamen Spaziergänge, hat viele Fragen zu dem Hund und liebt es, mit Ynia zu spielen. Und, ganz nebenbei, beginnt sie zu erzählen, was sie beschäftigt.
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Die positive Wirkung von Hunden auf uns Menschen ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen - Hunde erreichen Menschen auch dann oft noch, wenn diese für uns Pädagog*innen und Therapeut*innen nur schwer zugänglich sind.
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Menschen mit schwierigen Beziehungserfahrungen und Traumata bekommen über den Einsatz des Therapiebegleithundes eine neue Möglichkeit der Beziehungserfahrung und Gestaltung. Die Kinder können über den Hund neue Beziehungserfahrungen machen. Wenn Bedürfnisse durch das Tier freudig beantwortet werden, dann stärkt das das Selbstbewusstsein. Und gleichzeitig lernen die Kinder auch etwas über die Bedürfnisse des Hundes, können darauf eingehen und sich so selbstwirksam erleben. Sie fühlen sich verbunden und angenommen – so wie sie sind.
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Ausflüge mit Jugendlichen zu zwei Kunstausstellungen
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Gemeinsam mit sechs Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren ging es nach Hamburg, wo wir in die überlebensgroßen, farbenfrohen Gemälde und Selbstbildnisse der Kunstikone Frida Kahlo eingetaucht sind. In der immersiven Ausstellung wurden einige Bilder riesengroß projiziert, durch andere Bilder konnten sich die Betrachter mit Hilfe einer Virtual Reality-Brille bewegen. Die Jugendlichen, die über die Familien- und Erziehungshilfen und die Trauma-Ambulanz bei uns angesiedelt sind, haben mit großem Interesse die Gedanken- und Symbolwelt der Künstlerin erkundet und wurden dabei Zeug*innen eines Lebens voller Anmut, Schmerz und ungebrochenem Lebenswillen.
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Die besondere Weise, mit der Frida Kahlo ihre Biographie in Bildern zeigte, diente den Jugendlichen als Inspiration, sich mit ihrer eigenen Lebensgeschichte sowie ihrem Selbstbild auseinanderzusetzen. Um diese Auseinandersetzung zu vertiefen, haben wir im Wendepunkt eine künstlerische Arbeit zum Thema „Selbstportrait“ angeschlossen. In vier kurzen Zeiteinheiten wurde mit verschiedenen Techniken zum Portrait gearbeitet, und die Werke wurden am Ende zu einem Drehbild zusammengeführt.
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„Durch die spielerischen Übungen konnte ich meinen Anspruch an die Selbstdarstellung erstmal beiseitelegen und mich leichter einlassen. Es hat viel Spaß gemacht.“ - Rückmeldung einer Teilnehmerin.
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Zum Ende der Sommerferien haben wir dann noch einen Ausflug in die Hamburger Museums-Ausstellung „Eine Stadt wird bunt“ unternommen. Im Museum für Hamburgische Geschichte wurde die Entwicklung des Graffitis in der Hansestadt reflektiert.
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Wie war das damals, wie ist das heute und was hat Graffiti mit mir zu tun? Um den Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren eine Inspiration zur Auseinandersetzung mit sich selbst zu bieten, warfen wir einen Blick auf die Jugend- und Subkultur der 80/90er Jahre in Hamburg. Über das Graffiti als eine Möglichkeit des Selbstausdrucks stellten sie sich die Frage, welche Ausdrucksmöglichkeiten sie in ihrem kleinen oder auch gesellschaftlichen Umfeld haben.
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Anschließend führte eine kleine Rallye die Jugendlichen auf der Suche nach den unterschiedlichsten Graffiti-Formen durch die Stadt. Neugierig nach dem Unbekannten und inspiriert durch die Kreativität um sie herum, setzten sich die Jugendlichen mit Selbstausdruck, Verbot und Verantwortung auseinander und kamen ganz nebenbei in Kontakt miteinander.
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Beide Ausflüge wurden finanziert durch Spendengelder der Aktion „Keine Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ von Appen musiziert. Ein herzliches Dankeschön im Namen der Jugendlichen, die eine tolle Erfahrung machen durften!
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Wir werden unterstützt
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Die gestiegenen Kosten, Inflation und die Haushaltslage der Kommunen stellen auch unsere Arbeit vor besondere Herausforderungen. Hinzu kommen ein hoher Krankenstand und viele Umbrüche in den einzelnen Fachbereichen. Den Fachkräftemangel gerade auch im Bereich der sozialen Arbeit bekommen wir deutlich zu spüren. Gleichzeitig erreichen uns unvermindert sehr viele Hilfeanfragen.
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Da sind wir sehr dankbar für die Unterstützung von Firmen, Organisationen und Privatpersonen! Uns haben in den vergangenen Monaten Spenden von den Firmen Enterprise, Allianz Trade und Schleswig-Holstein Netz AG und dem Round Table Club 27 Pinneberg e.V. erreicht.
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Ein ganz herzliches Dankeschön – auch an alle privaten Spender!
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Unser neues Fahrrad
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Wir freuen uns sehr über unser neues Fahrrad! Es sieht nicht nur schick aus und fährt geschmeidig, sondern es ist unkompliziert höhenverstellbar und hat einen praktischen Korb. Dadurch können alle Mitarbeiter*innen das Rad für Touren im Innenstadtbereich nutzen.
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Wie zum Beispiel Frauke Schöffel, unsere Leiterin des Fachbereichs Erziehungshilfen. Sie und ihr Team nutzen das Rad häufig, um die Familien zu besuchen, die sie betreuen. Sie begleiten Familien, die aus unterschiedlichen Gründen Hilfe bei der Erziehung benötigen und setzen sich für die Kinder und Jugendlichen ein, um ihnen eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Sie unterstützen auch Pflegeeltern, die Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen aufgenommen haben.
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Unser altes Rad war in die Jahre gekommen – da haben wir uns sehr darüber gefreut, dass uns die Haspa dank des Haspa Lotteriesparens diese Anschaffung ermöglicht hat.
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Nachhaltig für die Umwelt, gesund für uns und gut für die Familien sowieso. Wir sagen Dankeschön!
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Wir stellen uns vor
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Ab und zu stellen sich hier Mitarbeiter*innen des Wendepunktes vor. Sascha Niemann ist Diplom-Pädagoge und leitet unseren Fachbereich Traumazentrum und Beratung. Dazu gehören u.a. die Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt und die Interdisziplinäre Trauma-Ambulanz Westholstein, eine Kooperation mit der Regio Klinik Elmshorn.
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Zu uns kommen Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die hochbelastende und traumatisierende Erfahrungen machen mussten. Bei uns erhalten sie schnelle und niedrigschwellige Hilfe. Denn nach einem Trauma ist es wichtig, so schnell wie möglich kompetent einzugreifen, um bei der Einordnung und Verarbeitung der Erlebnisse zu helfen und die eigenen Ressourcen und Kräfte zu stärken. Eine herausfordernde Arbeit, die Sascha und sein Team leisten!
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Danke, Sascha, dass du unser Team bereicherst!
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Wir hoffen, dass viele interessante Themen dabei waren und wünschen Ihnen und Euch einen schönen Herbst!
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Mit herzlichen Grüßen aus dem Wendepunkt!
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