Wendepunkt e.V. Newsletter Spetember/2022
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Liebe Mitglieder und Kolleg*innen, liebe Freunde und Freundinnen des Wendepunktes,
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uns erreichen gerade in allen Fachbereichen viele Anfragen. In unserem Traumazentrum haben wir unser Angebot ausgeweitet, um zum einen verstärkt Flüchtlingen aus der Ukraine, die unter hochbelastenden Erfahrungen leiden, helfen zu können.
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Zum anderen unterstützen wir auch Kinder, Jugendlichen und ihre Familien, die unter den Spätfolgen der Pandemie leiden. Wie auch in unseren Fachbereichen Prävention und Erziehungshilfen müssen wir beobachten, dass die Belastungen und Herausforderungen der Pandemie an vielen Kindern und Familien nicht spurlos vorübergegangen sind.
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Wir freuen uns, dass der Kreis Pinneberg diese Arbeit durch zusätzliche Gelder unterstützt!
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Unsere Themen diesmal:
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Trauma-Ambulanz: Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine
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- Neue Leiterin unseres Fachbereichs Prävention
- Toller Ferien-Ausflug zu den Büsumer Seehundbänken
- Theaterstück „Trau Dich!“ in Schenefeld
- Traumafachtagung mit vielen interessanten Themenschwerpunkten
- „Mein Job? Macht Sinn!“ - Kampagne des Paritätischen Schleswig-Holstein
- Statistisches Bundesamt: Kindeswohlgefährdungen weiter auf hohem Niveau
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Trauma-Ambulanz: Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine
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Viele Kinder, Jugendliche und Familien, die vor dem Krieg aus der Ukraine zu uns geflüchtet sind, haben belastenden Erfahrungen gemacht. Auch wenn sie jetzt an einem sicheren Ort sind, haben sie möglicherweise Schwierigkeiten, das Erlebte einzuordnen und zu verarbeiten und benötigen Unterstützung.
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Wir haben deshalb ein Informationsblatt für Flüchtlinge zusammengestellt, in dem wir mögliche psychische Probleme nach Belastungssymptome beschreiben, Tipps zur Selbsthilfe geben und auf die Hilfeangebote der Interdisziplinären Trauma-Ambulanz Westholstein hinweisen.
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Wir unterstützenden auch diejenigen, die Flüchtlingen helfen. Ein zweites Informationsblatt richtet sich speziell an Helfende, denen wir mit kostenfreier Beratung und Supervision gerne zur Seite stehen: Infoblatt Ukraine Helfende
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Ein Informationsblatt zum Thema Spätfolgen der Pandemie ist in Arbeit.
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Neue Leiterin unseres Fachbereichs Prävention
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Bianca Tietz ist neue Leiterin unseres Fachbereichs Prävention und ist damit zuständig für die Bereiche Schulische Gewaltprävention und Prävention von sexualisierter Gewalt. Sie ist bereits seit einem Jahr im Präventionsteam des Wendepunktes. Ihre Vorgängerin Anja Wendland bleibt Leiterin unserer Fachstelle Schutzkonzepte und wird dieses Angebot weiter ausbauen.
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Bianca Tietz hat nach Ausbildung und Studium in Dortmund zunächst in der stationären Kinder- und Jugendhilfe in Hamburg gearbeitet. Im Anschluss war die Sozialpädagogin ebenfalls in Hamburg in der ambulanten Kinder-, Jugend- und Familienhilfe tätig, wo sie u.a. die Koordination für das sozialräumliche Angebot, ein Wohnprojekt für Jugendliche übernommen hat, bevor wir sie für die Arbeit im Wendepunkt gewinnen konnten.
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Sie absolviert zurzeit eine Weiterbildung zur Sexualpädagogin.
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"In meiner pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist es mir besonders wichtig, Selbstvertrauen zu fördern, den eigenen Körper akzeptieren zu lernen, sowie Offenheit und Transparenz über Sexualität und sexuelle Grenzen zu vermitteln! Ich freue mich auf diese neue Herausforderung und die Mitgestaltung der Prävention im Kreis Pinneberg." Bianca Tietz
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Toller Ferienausflug zu den Büsumer Seehundbänken
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In den Sommerferien haben wir mit Kindern, die in verschiedenen Bereichen des Wendepunktes – wie zum Beispiel den Familien- und Erziehungshilfen – angesiedelt sind, einen ganz besonderen Ausflug gemacht.
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Mit insgesamt 8 Kindern im Alter zwischen 7 und 12 Jahren sind wir mit der „Ol Büsum“ für zweieinhalb Stunden auf die Nordsee gefahren und haben Seehunde beobachtet.
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Dieser Ausflug wurde finanziert durch Spendengelder der Aktion „Keine Gewalt gegen Kinder und Jugendlichen“ von Appen musiziert. Ein herzliches Dankeschön – vor allem natürlich im Namen der Kinder, die allesamt ganz viel Spaß hatten!
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Für die Kinder sind solche Ausflüge nicht nur ein tolles Ferienerlebnis, sondern sie profitieren auch in ihrer persönlichen Entwicklung davon. Das Erlebnis in der Gruppe hilft ihnen, sich zu öffnen. Im Austausch mit anderen sammeln sie positive Erfahrungen und stärken damit ihre eigenen Ressourcen.
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Nach einem ersten Kennenlernen im Wendepunkt ging es für die aufgeregten Kinder im Auto nach Büsum. Dort angekommen konnten alle nach einer kurzen Wartezeit – in der bereits gewetteifert wurde, wer das richtige Schiff erkennt – in die Fähre einsteigen. Die meisten der Kinder waren vorher noch nie auf einem Schiff – das war natürlich sehr aufregend! Nach anfänglicher Schüchternheit und Zurückhaltung in der ungewohnten Gruppe sahen wir die Kinder bald munter plappernd die Fähre erkunden.
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Besondere Highlights der Fahrt waren für die Kinder nicht nur das aufspritzende Wasser an der Reling, sondern auch das zeitweise Schaukeln des Schiffes, wenn sich dieses auf offener See auf hohen Wellen bewegte. Nach der Hälfte der Fahrt war es schließlich so weit: Die Seehundbänke waren in Sicht und schließlich war die Fähre so nah, dass die einzelnen Tiere, die sich auf dem Sand sonnten, erkennbar wurden. Die Kinder waren begeistert darüber, auch Baby-Seehunde zu entdecken und Schwärme von Vögeln aufsteigen zu sehen.
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Auf der Rückfahrt in den Hafen wurde gespielt, gemalt, erzählt und gegessen und zum Abschluss bekam jedes Kind ein Erinnerung-Polaroid-Foto. Nach einem langen Tag und vielen neuen Eindrücken wurden die Kinder von ihren Eltern im Wendepunkt abgeholt, denen auch sofort alles mit leuchtenden Augen im Detail berichtet wurde. Ein besonderes Ferienerlebnis!
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Theaterstück "Trau Dich!" in Schenefeld
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Küssen kann schön sein. Muss es aber nicht. Muss Paula küssen, weil es alle tun? Muss Vladimir den Schlabberkuss seiner Oma ertragen? Und wie kann sich Alina nach dem Übergriff eines Verwandten Hilfe holen?
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„Trau dich!“ heißt das Theaterstück, bei dem es um Kinderrechte, körperliche Selbstbestimmung und sexuellen Missbrauch geht – und den Mut, „Nein!“ zu sagen.
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Altersgerecht umgesetzt für gut 360 Schülerinnen und Schüler der 3. bis 5. Klassen der Gemeinschaftsschule Achter de Weiden in Schenefeld
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Die interaktive Theateraufführung der „Kompanie Kopfstand“ ist ein zentrales Element der bundesweiten Initiative „Trau dich!“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Stück soll die Schülerinnen und Schüler für das Thema sensibilisieren und informieren – und sie motivieren, sich im Fall eines Missbrauchs an eine Person ihres Vertrauens zu wenden.
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Was ist sexueller Missbrauch? Wie kann ich es ansprechen? Wem kann ich es sagen? Ist es ok, ein schlechtes Geheimnis nicht für sich zu behalten? Wichtige Fragen, auf die es noch wichtigere Antworten im TRAU DICH! Theaterstück gibt. Ebenso und nicht zuletzt die Botschaft, dass es auch nach mehreren nicht gelungenen Versuchen, sich Hilfe zu holen, wichtig ist, es weiter zu versuchen, bis man gehört und verstanden wird.
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Wichtige Themen, rundum sorg- und einfühlsam durch die Kompanie Kopfstand umgesetzt.
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Der Wendepunkt hat bereits zum vierten Mal das Theaterstück in den Kreis Pinneberg geholt und damit insgesamt ca. 1.300 Kinder der Klassenstufen 3-6 erreicht. Insgesamt wurde das TRAU DICH! Theater bisher 295mal bundesweit aufgeführt und so konnten mehr als 60.000 Kinder es sich anschauen.
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Im Vorfeld zu jeder Aufführung waren die Fachkräfte aus Schule, Schulsozialarbeit und anderen Institutionen vor Ort eingeladen, sich im Rahmen eines Workshops zum Thema fortzubilden und zu sensibilisieren. Ebenso wurden die Eltern der Kinder zu einem Informationsabend eingeladen. In Schenefeld wurden Workshop und Elternabend durch unsere langjährige und sehr erfahrene Mitarbeiterin Hanne Traulsen durchgeführt.
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Traumafachtagung mit vielen interessanten Themenschwerpunkten
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Am 16. und 17.11.2022 findet unsere 9. Interdisziplinäre Trauma-Fachtagung statt – in diesem Jahr mit dem Themenschwerpunkt „Traumatisierung nach Krieg, Flucht und Naturkatastrophen“. Dieses Thema wird uns in den kommenden Monaten und vermutlich lange darüber hinaus in unserer täglichen Arbeit begleiten und uns vor besondere Herausforderungen stellen.
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Die Fachtagung findet online auf einer digitalen Eventlocation statt. Am Mittwoch, den 16.11. erwarten Sie verschiedene Fachvorträge zu einzelnen Aspekten unseres Themenschwerpunktes – wir haben wieder hochkarätige Referent*innen gewinnen können. Am zweiten Tag bieten wir verschiedene Webinare an, in denen die Themen des Vortages vertieft werden können, aber auch noch andere Themenschwerpunkte gesetzt werden. Die Angebote sind einzeln buchbar.
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Die Themen reichen von “Schule in der Krise - Auswirkungen und Chancen” über
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“Trauer Trifft Trauma” und “Interkulturelle Kommunikation in der Praxis” hin zu
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“Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen nach Gewalterfahrungen – das BESTFORCAN Projekt.”
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Die digitale Eventlocation, die wir schon im vergangenen Jahr erfolgreich genutzt haben, bietet neben der Teilnahme an den verschiedenen Vorträgen und Webinaren auch Hintergrundinformationen und die Möglichkeit zum direkten Austausch und zur Vernetzung mit Kolleg*innen.
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Wir freuen uns auf eine interessante, informative Veranstaltung und einen spannenden digitalen Austausch!
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"Mein Job? Macht Sinn!" - Kampagne des Paritätischen Schleswig-Holstein
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Wir beteiligen uns an einer Social-Media-Kampagne des Paritätischen unter dem Motto: "Mein Job? Macht Sinn!"
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Die Berufsfelder der Sozialen Arbeit sind vielfältig: Ob Freiwilligendienstleistende, Pflegekräfte, Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen, Pädagog*innen, Therapeut*innen, Sozialberater*innen, Heilpädagog*innen oder Kunsttherapeut*innen und noch viele mehr - sie alle sorgen mit ihrer Arbeit tagtäglich dafür, dass unsere Gesellschaft am Laufen gehalten wird. Sie geben Hilfestellung und verbessern Startchancen, sie beraten und pflegen, sie sorgen für gute Laune und spenden Trost.
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Auf den Social Media-Kanälen des PARITÄTISCHEN SH erzählen Mitarbeiter*innen aus den über 500 Mitgliedsorganisationen aus ihrem Arbeitsalltag und berichten, was ihnen dabei besonders am Herzen liegt.
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Angesichts des Fachkräftemangels ist es wichtig, auch Berufsanfänger*innen auf die Chancen und Möglichkeiten der sozialen Arbeit aufmerksam zu machen!
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Statistisches Bundesamt: Kindeswohl-gefährdungen weiter auf hohem Niveau
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Das statistische Bundesamt hat die Zahlen für 2021 vorgestellt: Von den Jugendämtern wurden 1% weniger Kindeswohlgefährdungen als im Vorjahr gemeldet, aber insgesamt 2% mehr Hilfebedarf.
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Fast jedes zweite gefährdete Kind war jünger als 8 Jahre, in jedem 5. Fall wurden mehrere Arten von Vernachlässigung oder Gewalt festgestellt.
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Im vergangenen Jahr haben uns beim Wendepunkt e.V. mehr Anfragen von Jugendämtern erreicht, als wir bearbeiten konnten. Wir mussten feststellen, dass auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie die Familien unter besonderen Belastungen standen. „Familiäre Gewalt, sexueller Missbrauch, emotionale Vernachlässigung, Überforderung in der Erziehungsaufgabe, hochstrittige Eltern oder andere traumatische Ereignisse – das sind die Gründe, warum Familien über die Jugendämter zu uns in die Erziehungshilfen kommen“, berichtet Frauke Schöffel, Leiterin des Fachbereichs Familien- und Erziehungshilfen. „In den Familien sind viele Kinder und Jugendliche, die nach den Schulschließungen zunächst den Anschluss in der Schule verloren haben – aus den unterschiedlichsten Gründen. Wir haben uns auch in den schwierigen Phasen des Lockdowns und den Einschränkungen sehr bemüht, alle gut im Blick zu haben und für (emotionale) Sicherheit und Stabilität zu sorgen.“
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#Kindeswohl #KeineGewaltgegenKinder #Kindeswohlgefaehrdungen #Erziehungshilfen
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Herzliche Grüße aus dem Wendepunkt!
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Wir hoffen, wir hatten interessante Themen und Tipps für Sie - empfehlen Sie unseren Newsletter gerne weiter!
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Bleiben Sie/bleibt gesund!
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